Österreich

Corona-Check: Wer ihn laut neuem Notfallplan zahlt

Heute Redaktion
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In Wien gibt es derzeit drei bestätigte Corona-Fälle. Die Ärztekammer für Wien, die Stadt Wien und der Wiener Krankenanstaltenverbund haben am Freitag den Notfallplan bei Coronavirus-Verdachtsfällen präsentiert.

Am Freitag hat die Ärztekammer für Wien, die Stadt Wien und der Wiener Krankenanstaltenverbund den Notfallplan bei Coronavirus-Verdachtsfällen präsentiert.

Gesundheitshotline als erste Stelle

Das Modell soll weitere Ansteckungen verhindern. Thomas Szekeres, der Präsident der Ärztekammer für Wien erklärte: "Es wird befürchtet, dass die Infektionen mehr werden. Es hat jedoch keinen Sinn, dass potentiell Infizierte ins Krankenhaus gehen und so vielleicht weitere infizieren."

Es stellte sich also die Frage, wo behandeln wir Menschen, die bereits erkrankt sind und zukünftige Erkrankte? Die erste Stelle für Menschen mit Symptomen ist nach wie vor die Gesundheitshotline 1450.

Ärzte-Funkdienst rund um die Uhr

Dort wird gefragt: Welche Symptome haben Sie? Waren Sie in einer von Corona stark betroffenen Region? Hatten Sie tatsächlich Kontakt mit Erkrankten? Ergibt sich daraus KEIN Corona-Verdacht, wird der Patient zum Hausarzt geschickt. Wenn sich jedoch ein Verdacht ergibt, kommt ab sofort der Ärzte-Funkdienst 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zu den Patienten nach Hause.

Wie Dr. Johannes Steinhart erklärte, sind 200 Ärzte beim Funkdienst gemeldet und bereit, Dienste zu übernehmen. Beginnen wird die Versorgung zunächst mit zwei Ärzte-Autos, die Hausbesuche machen. Zusätzlich wird es ein Auto geben, das die genommenen Proben ins Labor der AGES bringt. Die Ärzte vom Funkdienst können vor Ort zuhause Krankmeldungen schreiben und Rezepte ausstellen. Der Funkdienst sorgt mit einem weiteren Fahrzeug dafür, dass Medikamente und benötigtes medizinisches Equipment zum Patienten nachhause gebracht werden.

7.000 zusätzliche Schutzmasken

Im Bedarfsfall kann auch schnell auf mehr "Ärzte-Autos" aufgestockt werden. Auch ist es der Stadt Wien gelungen, 7.000 zusätzliche Schutzmasken für die Ärzte einzukaufen. Sie haben die entsprechende Schutzklasse, um vor Tröpfcheninfektion zu schützen.

Kassa zahlt Heimbehandlung

Die Hausbesuche durch den Ärtztefunkdienst finden rund um die Uhr statt, die nötige Schutzausrüstung stellt der KAV zur Verfügung.

In einer "gar nicht selbstverständlichen Geschwindigkeit" habe auch die ÖGK zugestimmt, die Behandlungskosten zu übernehmen, die entstehen, wenn der Ärzte-Funkdienst zuhause behandelt.

"Kein Hinweis auf effiziente Mensch zu Mensch-Übertragung"

Zu den bereits bestätigten drei Fällen wissen wir Folgendes: Jene zwei Personen, die sich nach ihrem Italien-Urlaub infiziert haben, befinden sich in einem guten Zustand und haben eine leichte Lungenentzündung.

Das infizierte Paar, das in Italien war, könnte auch seine zwei Kinder angesteckt haben. Diese sind in Quarantäne, die Tests sind aber noch nicht fertig. Ein Ergebnis wird hier am Nachmittag erwartet.

Beim 72-jährigen Patienten ist man laut Michael Binder nach wie vor dabei, den "Patienten Null" zu finden. Die Untersuchungen laufen. Der Direktor des Wiener KAV betonte jedoch: "Es gibt keinen gesicherten Hinweis, dass wir in Wien eine effiziente Mensch zu Mensch-Übertragung haben."

Im Falle des 72-jährigen Patienten aus der Rudolfsstiftung wurden 90 Personen, die mit ihm in Kontakt waren, überprüft. Etwa 40 befinden sich in Quarantäne/Heimabsonderung.