Österreich

Nach Ludwig-Appell: Lage auf Ämtern entspannt sich

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Der gestrige Aufruf von Stadtchef Michael Ludwig, die Wiener Ämter derzeit zu meiden, zeigte offensichtlich Wirkung. Vielerorts beruhigte sich die Lage, der Appell bleibt aufrecht.

Lange Warteschlangen trotz Ausgangsbeschränkungen: Statt zuhause zu bleiben, kamen gestern viele Wiener auf die Ämter, um Behördenwege zu erledigen. Am Nachmittag richtete sich daher Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit einem Appell an die Wiener, bat darum, zuhause zu bleiben oder auf Telefon oder Internet umzusteigen. Auch die Finanzämter baten darum, alles nicht unbedingt notwendige auf Online, Telefon oder später zu verlegen.

Der dringende Aufruf des Stadtchefs zeigte offenbar Wirkung, unterstützt durch die mediale Berichterstattung, hat sich die Lage in den Wiener Bezirksämtern, Sozialämtern und Gesundheitsämtern heute deutlich entspannt.

Ludwig: Online-Angebot nutzen

"Ich freue mich, dass die Menschen sich zum Schutze aller, an die Vorgaben der Bundesregierung halten und zu Hause bleiben", reagiert Ludwig auf den den aktuellen Lagebericht. Das Ersuchen zuhause zu bleiben, gilt aber weiterhin: "Ich bitte alle, sich auch weiterhin an die Vorgaben zu halten und kann nur noch einmal darauf hinweisen, dass so gut wie alles in Wien schon online beantragt oder telefonisch geregelt werden kann. Nutzen Sie dieses Angebot! Ich kann Ihnen versichern, es wird von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jede Eingabe, wie gehabt, bearbeitet", verspricht der Stadtchef.

Bei gesundheitlichen Fragen stehe das Informationsportal der Stadt zum Corona-Virus oder das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung.

Hier der Appell des Wiener Bürgermeisters zum Nachsehen:

(Video: Stadt Wien)

Zahl der Amtsbesuche ist von 620 auf "nur" 163 gesunken

Nachdem gestern in den Bezirksämtern 620 Personen persönlich ihre Amtswege erledigen wollten, waren es heute vormittags, Stand 9.30 Uhr "nur" 163. Den größten Andrang verzeichnete gestern das Bezirksamt Favoriten, gefolgt vom Bezirksamt Meidling, Währing und Floridsdorf.

Merkbar entspannt hat sich laut Stadt auch die Situation in den Gesundheitsämtern und Spitälern. In den Sozialämtern hat es heute noch von 10 bis 12 Uhr Kundenverkehr gegeben – auch hier habe sich die Situation ein wenig beruhigt. Dennoch wurde ein Maßnahmenkatalog zu aktuellen Fragen erarbeitet:

Mietbeihilfe wird ohne Antrag verlängert

Um persönliche Vorsprachen in den Sozialzentrumsstandorten zu verringern, werden aktuell anspruchsberechtigte Personen im Bezug einer Mietbeihilfe (Ansprüche, die im März, April und Mai 2020 auslaufen) ab sofort auch ohne gesonderten Antrag verlängert. Die Kunden – häufig ältere Personen – werden darüber vorzugsweise per Telefon oder E-Mail verständigt.

Dasselbe Verfahren findet auch für Dauerleistungsbezieher Anwendung. Auch dieser Personenkreis bestehe zu einem großen Teil aus älteren und/oder kranken Menschen.

Keine persönlichen Vorsprachen mehr

Zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern werden an den fünf Standorten der Wiener Sozialzentren ab Mittwoch keine persönlichen Vorsprachen mehr möglich sein. Die Kunden werden ersucht, nach Möglichkeit alle Anliegen, Anträge und weitere Korrespondenz per E-Mail, Post oder Fax an das zuständige Sozialzentrum zu richten. An den Standorten der Sozialzentren wird es zudem weiterhin die Möglichkeit geben, per Einwurfbox Unterlagen abzugeben.

Adressen und Kontakte der Sozialzentren:

Region 1: Sozialzentrum Linke Wienzeile für den 14., 15., 16. und 17. Bezirk

(obdachlos – Jahrgang mit Endziffer 0, 1 und 4)

1150 Wien, Linke Wienzeile 278

E-Mail: [email protected] | Fax 4000-99-15400

Region 2: Sozialzentrum Walcherstraße für den 1., 2., 5., 6., 7., 8., 9. und 20. Bezirk

1020 Wien, Walcherstraße 11

E-Mail: [email protected] | Fax 4000-99-02400

Region 3: Sozialzentrum Lemböckgasse für den 10., 13. und 23. Bezirk

(obdachlos – Jahrgang mit Endziffer 8 und 9)

1230 Wien, Lemböckgasse 61

E-Mail: [email protected] | Fax 4000-99-23400

Region 4: Sozialzentrum Erdbergstraße für den 3., 4., 11., 12. und 18. Bezirk

(obdachlos – Jahrgang mit Endziffer 5, 6 und 7)

1110 Wien, Erdbergstrasse 228

E-Mail: [email protected] | Fax 4000-99-11400

Region 5: Sozialzentrum Beatrix-Kempfgasse für den 19., 21. und 22. Bezirk

(obdachlos – Jahrgang mit Endziffer 2 und 3)

1220 Wien, Beatrix-Kempf-Gasse 2

E-Mail: [email protected] | Fax 4000-99-22400

Das Servicetelefon ist an Werktagen von 8 bis 15 Uhr unter +43 1 4000-8040 erreichbar. Wir bitten aufgrund des erhöhten Aufkommens um Verständnis für längere Wartezeiten und weisen erneut auf die Möglichkeit der schriftlichen Eingabe per E-Mail hin.