Österreich

Bier, Wein, Sekt! Tausende feierten Outdoor-Coronaparty

Heute Redaktion
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Tausende drängten bei bestem Wetter am Wochenende ins Freie – zielführend ist dies nicht. Die Polizei ist alleine in Wien mit 16 Sonderfunkwägen unterwegs und schreibt auch skurrile Anzeigen.

Der Regierung und den Behörden warnten bereits am Freitag vor der Gefahr des guten Wetters am Wochenende. Es war allen klar: Die isolationsgeplagten Menschen werden die lauschigen Temperaturen zu einem Spaziergang an der frischen Luft nützen. Gesetzlich ist dagegen nichts einzuwenden, so lange man den nötigen Sicherheitsabstand einhält, sich die Beine im unmittelbaren Wohnumfeld vertritt und den Ausflug auf ein Minimum beschränkt.

Bier, Sekt und Wein gegen Krise

Doch nicht alle Wiener schätzen die Ansteckungsgefahr aufgrund des Coronavirus offenbar als besonders hoch ein. Ein "Heute"-Lokalaugenschein an neuralgischen Punkten zeigte vergnügte Ausflügler, die in der Sonne verweilen. Viele von ihnen feierten offenbar auch "Outdoor-Coronapartys". Die Mistkübel in der Prater Hauptallee oder jedenfalls waren brechend voll – und gingen über. Die Wienerinnen und Wiener haben mit Bier, Sekt und Softdrinks offenbar auf das schöne Wetter angestoßen.

16 Sonderwägen gegen Rebellen

Am Nachmittag fand sich dann eine Funkstreife ein und löste das muntere Treiben auf. Die Beamten wiesen höflich, aber bestimmt auf die geltenden Gesetze hin. "Großteils halten sich die Leute ja daran", meinte Polizei-Pressesprecher Markus Dittrich auf "Heute"-Anfrage. Nachsatz: "Natürlich gibt es immer Ausnahmen." Die Wiener Polizei ist jedenfalls mit 16 Sonderfunkwägen in Wien unterwegs, um die Bevölkerung auf die Corona-Maßnahmen hinzuweisen Dittrich: "Alles, was wir aufbieten können, ist derzeit unterwegs." "Hotspots" sind der Prater, die Donauinsel oder der Lainzer Tiergarten.

Auch Dealer wegen Coronagesetz angezeigt

Neue Zahlen, wie viele Anzeigen es derzeit wegen Corona-Verstößen schon gegeben hat, will das Innenministerium am Montag veröffentlichen. Österreichweit liegt dieser Wert aber schon über 7.000. Darunter fallen aber auch Drogendealer, die auf der Straße ihren "Stoff" verkaufen – dies fällt natürlich nicht unter absolut notwendige Maßnahme, um das Haus zu verlassen und wird neben einem Suchtmitteldelikt ebenfalls zur Anzeige gebracht. Genau gleich verhält es sich mit den Dieben, die Ladendektiven dann weiß machen wollen, an Corona erkrankt zu sein, nur, um nicht gefilzt zu werden.