Österreich

52 % weniger Kfz-Verkehr während Corona-Krise

Wie eine Auswertung der MA 46 ergab, ist der Auto-Verkehr um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Auch geradelt wird weniger.

Heute Redaktion
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Derzeit sind Wiens Straßen wenig befahren.
Derzeit sind Wiens Straßen wenig befahren.
Bild: picturedesk.com

Von Mitte März bis in die erste April-Woche ist der Auto- und Lkw-Verkehr laut MA 46 (Verkehrsorganisation) stark zurückgegangen. Aus 70 Zählstellen wurden neun repräsentative Orte ausgewertet – vier an der Stadtgrenze, vier im innerstädtischen Bereich und eine an der Reichsbrück, teilt das Büro von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) mit.

Das größte Minus an Autos und Lkw wurde auf der Perchtoldsdorfer Straße (Liesing) mit 61,4 Prozent verzeichnet, gefolgt vom Universitätsring (City) und der Reichsbrücke (Leopoldstadt/Donaustadt) mit jeweils 60 Prozent, berichtet "wien.orf.at". Der geringste Rückgang wurde demnach bei der Zählstelle am Westbahnhof (Rudolfsheim-Fünfhaus) mit 42 Prozent festgestellt. Das Lkw-Aufkommen ging um durchschnittlich 50 Prozent zurück, am stärksten (fast 62 Prozent) bei der Reichsbrücke.

Weniger Radler auf den üblichen Strecken

Auch der Radverkehr hat abgenommen. Die Auswertung von 13 Zählstellen zeigt demnach, dass die Zahlen auf den meisten Strecken sinken, etwa um 49 Prozent in der Operngasse (City) und Argentinierstraße (Wieden). Allerdings sind dafür typische Freizeitstrecken stark frequentiert. So stiegen etwa am Donaukanalweg die Zahlen um 32 Prozent an.

Für Hebein zeigen die Ergebnisse, dass die temporäre Umwandlung von Straßen in Begegnungszonen möglich ist. Wie "Heute" berichtete, plant die Verkehrsstadträtin mehrere Straßen in Wien für den Verkehr zu sperren und für Fußgänger zu öffnen. Noch diese Woche soll dazu ein klärendes Gespräch mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stattfinden, dieser zeigte sich bisher ja eher skeptisch.

Trend geht aber wieder nach oben

Laut Hebein sind derzeit vor allem Menschen mit dem Auto unterwegs, die zur Arbeit müssten – also etwa Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten: "Dadurch sind viele Straßenzüge kaum oder gar nicht befahren. Dieser Platz ist gerade jetzt wichtig und wir sollten ihn für die Menschen zugänglich machen, die Luft schnappen und sich die Beine vertreten wollen. Mehr Platz bedeutet mehr Möglichkeit Abstand zu halten und damit das Ansteckungsrisiko zu minimieren."

Derzeit geht der Trend allerdings wieder in Richtung (leichte) Zunahme: Laut der Auswertung wurden nach der Abnahme in den ersten zwei Wochen der Ausgangsbeschränkungen in der dritten Woche wieder ein leichter Zuwachs verzeichnet.