Österreich

Diese Woche Entscheidung über Straßensperren

Heute Redaktion
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Die Josefstädter Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert will die Florianigasse für Fußgänger öffnen.
Die Josefstädter Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert will die Florianigasse für Fußgänger öffnen.
Bild: Helmut Graf

Zuerst lehnte die SPÖ den Vorschlag von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein ab, Straßen für Fußgänger zu öffnen. Nun soll diese Woche ein klärendes Gespräch stattfinden.

Mit Beschluss des Nationalrates können einzelne Straßenabschnitte für die Dauer der Corona-Krise für den Durchzugsverkehr gesperrt werden und so temporäre Begegnungszonen entstehen - "Heute"- berichtete. Fußgänger sollen die ganze Fahrbahn benutzen, um damit an Stellen mit schmalen Gehsteigen ausreichenden Abstand zu anderen Personen halten zu können. Autolenker und Radfahrer dürfen weiter durch die Straße fahren – allerdings mit maximal 20 km/h.

Wie "Heute" berichtete, stammte der Vorschlag, Straßen zu temporären Begegnungszonen umzufunktionieren, ursprünglich von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne). Bisher lehnte die SPÖ den Plan ab, nun kommt allerdings Bewegung in die Sache. Denn laut Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) soll noch diese Woche ein klärendes Gespräch zu diesem Thema stattfinden. Ludwig fordert ein Konzept, was die Sperren für andere Straßen bedeuten würden.

Grünes Licht aus drei Bezirken

Grünes Licht für das Vorhaben geben die (grünen) Bezirks-Chefinnen Uschi Lichtenegger (Leopoldstadt) und Silvia Nossek (Währing), aber auch Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) aus der Josefstadt.

"Hier im Zweiten ist der Donaukanal schon mit den vielen Spaziergängern überfüllt, der Prater ist für viele Menschen einfach zu weit weg, und der Augarten ist derzeit noch geschlossen. Dazu kommt, dass es in den Gründerzeitvierteln vielerorts zu schmale Gehsteige gibt. Hier wäre es dringend notwendig, einzelne Straßen für die Menschen zu öffnen, sodass sie gefahrlos unter Wahrung des Sicherheitsabstandes spazieren gehen können. Das wäre angesichts des schönen Wetters nur vernünftig", meint etwa Lichenegger. Vorstellbar sei zum Beispiel die Alliiertenstraße (und in Verlängerung die Pazmanitengasse), auch die Praterstraße ist immer wieder im Gespräch.

Kreuzgassen-Viertel in Währing als Beispiel

Auch die Währinger Bezirksvorsteherin Silvia Nossek unterstützt das Vorhaben: "Währing ist zwar ein Bezirk mit viel Grünraum, aber es gibt Grätzel, die sehr eng sind und wo die Menschen keinen größeren Park in der Nähe haben. Dort ist es sinnvoll, Straßen zu öffnen, damit die Menschen frische Luft schnappen und sich unter Wahrung des geforderten Abstands die Beine vertreten können", so Nossek und nennt als Beispiel das Kreuzgassen-Viertel: "Einen längeren Straßenzug im dichtverbauten Gebiet als temporäre Begegnungszone zu öffnen, wie beispielsweise die Schopenhauerstraße, das wäre wirklich eine Erleichterung für die Anwohner", meint die Bezirkschefin. Zudem wäre die Währinger Straße eine Möglichkeit.

Auch Veronika Micke-Göttfert (Josefstadt) steht temporären Begegnungszonen positiv gegenüber. Die Bezirkschefin kann sich etwa eine Öffnung der Florianigasse – in dem rund 750 Meter langen Abschnitt zwischen der Zweierlinie und der Skodagasse – vorstellen.