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Corona-Zahlen in Italien – so sieht's an der Adria aus

Viele Österreicher planen - trotz Coronavirus-Pandemie - einen Strandurlaub in Italien. Doch wie sehen die Corona-Zahlen in Italien aktuell aus?

Michael Rauhofer-Redl
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Sommer heuer in Lignano: Viele Liegestühle bleiben leer.
Sommer heuer in Lignano: Viele Liegestühle bleiben leer.
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Die Urlaubssaison ist voll im Gange und trotz grassierender Corona-Pandemie ist Italien als Urlaubsziel nach wie vor gefragt. Doch wer Urlaub an den Stränden von Lignano, Jesolo oder Bibione machen will, sollte sich gründlich über die aktuellen Corona-Fallzahlen in Italien informieren. 

Denn zwar ist in Italien, ähnlich wie in Österreich, die erste Coronawelle passé, dennoch geben die aktuellen Zahlen für unseren südlichen Nachbarn Grund zur Sorge. Insgesamt wurden in Italien bislang rund 245.000 Menschen positiv auf Covid-19 getestet. Rund 197.000 Personen davon haben sich vom SARS-Cov-2 bereits wieder erholt. 35.000 Menschen verloren an den Folgen einer Corona-Infektion ihr Leben.  

Abstandspflicht gilt auch in Italien

Heißt: In Italien kämpfen derzeit rund 12.200 Menschen aktuell mit einer Covid-19-Erkrankung. Das österreichische Außenministerium gibt für Italien die Sicherheitsstufe 4 aus - das bedeutet, dass "von nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Land abgeraten" wird, wie es auf der Website des Außenamts heißt. Bezüglich Maskenpflicht heißt es wörtlich:

➤In der Öffentlichkeit muss weiterhin ein Mindestsicherheitsabstand von einem Meter zu anderen Personen eingehalten werden (bei sportlichen Aktivitäten zwei Meter). In geschlossenen Räumen und überall dort, wo es nicht möglich ist, den Mindestsicherheitsabstand einzuhalten, gilt eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. In einigen Regionen gilt in der Öffentlichkeit (auch im Freien) eine generelle Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Bibione, das, ebenso wie Jesolo, in der norditalienischen Provinz Venetien liegt, zeigte sich zuletzt über Medienberichte verärgert. In einem offenen Brief lud der Bürgermeister von Bibione und Präsdient der Bürgermeister der venzianischen Küste, Pasqualino Codognotto, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zum Urlaub an der Adria ein. Er könne sich so von den Anti-Covid-Maßnahmen der Region überzeugen, wirbt Codognotto für die eigene Region. Codognotto bedauerte "irreführende Berichte" über die Adria-Region in der österreichischen Presse. In Venetien gibt es derzeit rund 4.000 aktive Corona-Fälle. 

Touristen brauchen "keine Panik" zu haben

Von den Zahlen her sieht es für Freunde von Lignano in der Provinz Friaul-Julisch-Venetien etwas besser aus. Hier gibt es "nur" rund 725 aktive Corona-Fälle. Denn den bislang 3.361 positiven Coronavirus-Fällen stehen 2.291 Genesungen und 345 Corona-Tote gegenüber. 

Ein "Heute"-Lokalaugenschein zeigte übrigens noch vergangene Woche, dass sich derzeit ungewöhnlich wenige Touristen in Lignano aufhalten. Der lokale Präsident des Hotelverbands, Martin Manera, bekräftigte im Talk mit "Heute", dass man sich an die vorgeschriebenen Maßnahmen halte und "ein schöner Sommerurlaub wirklich möglich" sei. Auch er plädiert dafür, dass Touristen aus Österreich keine Panik vor einem Italien-Urlaub haben müssen.