Niederösterreich

"Coronasünder" musste dringend für Kinder einkaufen

Ein "Coronasünder" aus Afghanistan musste dringend für seine Kinder einkaufen, da seine Frau im Spital war. Vor Gericht wurde er knapp freigesprochen.

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Der Prozess fand am Gericht in Wr. Neustadt statt.
Der Prozess fand am Gericht in Wr. Neustadt statt.
Heute

Seit rund fünf Jahren wohnt ein Afghane (29) im Bezirk Neunkirchen. Im November 2020 war seine Frau im Krankenhaus (primär nicht wegen Corona, Anm.) und wurde dort am 25. November 2020 positiv auf Covid-19 getestet.

Der Vater zweier Kinder erhielt daraufhin einen Anruf von der Behörde. Die Mitarbeiter der BH informierten ihn über die sofortige Risikoabsonderung. Der Vater erklärte der Behörde, dass er noch für seine Kinder einkaufen müsse, da diese sonst nichts zu essen hätten.

Behörde zeigte Mann an

Rund eine halbe Stunde später wurde der Mann erneut von der Behörde angerufen, dabei wurde ihm Hilfe fürs Einkaufen angeboten. Nur: Da war der Afghane bereits einkaufen, die Behörde erstattete Anzeige.

Da vor Gericht in Wr. Neustadt nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnte, ob der wegen Suchtgift vorbestrafte Angeklagte wirklich erst nach dem ersten Anruf der Behörde den Einkauf getätigt hatte, wurde er im Zweifel freigesprochen (nicht rechtskräftig). 

Im letzten Jahr gab es über 100 "Corona-Anklagen", im Jänner 2021 waren es 35 - mehr dazu hier.

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