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Coronavirus: Höheres Risiko für Pollenallergiker?

Heute Redaktion
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Der Pollenflug hat begonnen.
Der Pollenflug hat begonnen.
Bild: iStock

Die Pollensaison hat begonnen. Viele Betroffene stellen sich nun die Frage: Ist mein Immunsystem geschwächt und bin ich dadurch anfälliger für das Corona-Virus?

Auf Allergiker kommen in den kommenden Wochen beschwerliche Zeiten zu. Der Pollenflug der Birke setzt heuer zwei Wochen früher ein und wird besonders intensiv, wie Experten der MedUni Wien am Donnerstag berichteten. Auch Hasel und Erle fliegen schon - und das, aufgrund des ungewöhnlich milden Winters, deutlich stärker als im langjährigen Schnitt.

"Die Pollenmenge wird heuer deutlich über dem langjährigen Schnitt liegen - sogar noch über jener des Vorjahres, die ohnehin schon hoch war", berichtete Maximilian Bastl vom Österreichischen Pollenwarndienst der MedUni Wien.

Nun fragen sich viele Betroffene, ob sie ein höheres Risiko haben, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Die Antwort dazu liefert Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Vorsitzender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst und Europäische Allergiestiftung-Experte: "Nein, es besteht kein erhöhtes Risiko. Personen mit einem Heuschnupfen haben keine verminderte immunologische Abwehr, sie sind nicht „immun-geschwächt" und die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal. Pollenallergikerinnen und -allergiker haben eine verstärkte immunologische Reaktion auf die in der Luft fliegenden Pollen. Sie bilden Antikörper gegen Allergene der Pollen, die in der Haut durch einen Allergietest oder im Blut nachweisbar sind. Dies ist kein Zeichen für eine geschwächte immunologische Abwehr."

Bei den bisherigen Medikamenten bleiben

In der gegenwärtigen Situation der sich ausbreitenden Pandemie durch das Corona-Virus sollten Pollenallergiker allerdings die gleichen Medikamente zur Behandlung des Heuschnupfens anwenden, die sie bisher genutzt haben.

Personen, die eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Spritzen (subkutane Immuntherapie), Tabletten oder Tropfen (sublinguale Immuntherapie) erhalten, können diese Therapie weiter ohne Probleme durchführen und sollten diese auch nicht abbrechen.

Therapie mit Kortison oder bei allergischem Asthma

Personen mit einem allergischen Asthma durch Pollen haben ebenso kein erhöhtes Risiko für eine Corona-Virus Infektion. Sie sollten ebenfalls die ärztlich empfohlene Therapie für das Asthma unverändert fortsetzen und bedürfen keiner Änderung ihrer Medikamente.

Personen mit einem Schweren Asthma, die in der Regel Kortison und ein oder zwei langwirkende Bronchialerweiterer (z.B. Formoterol und Tiotropium) regelmäßig inhalieren, sollten ebenso ihre Medikamente weiter regelmäßig benutzen. Dabei ist es immer sinnvoll, wenn diese Personen noch einmal prüfen, ob sie ihre Medikamente richtig inhalieren; das Lesen des Beipackzettels, ein Nachfragen in der Apotheke oder – noch besser – das Zeigen einer Inhalation beim Arzt sind die besten Möglichkeiten zur Kontrolle der richtigen Anwendung.

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