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Coronavirus in Staubpartikeln entdeckt

Ende April wurde bekannt, dass Nerze einer Farm in den Niederlanden das neuartige Coronavirus in sich tragen. Nun sind weitere Farmen betroffen. Doch die Gefahr für den Menschen schätzt eine Virologin als gering ein.

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Ob die Staubpartikel für den Menschen gefährlich sind, ist noch unklar.
Ob die Staubpartikel für den Menschen gefährlich sind, ist noch unklar.
apa/picturedesk.com

An Covid19 erkrankte Mitarbeiter einer niederländischen Nerzfarm gelten ersten Untersuchungen zufolge als Grund, warum das Virus Ende April auch bei den Zuchttieren nachgewiesen wurde. Wie Menschen leiden die Tiere aus der Familie der Marder unter anderem an Atemwegsbeschwerden. Wie die "SonntagsZeitung" schreibt, sind nun auch zwei weitere Farmen betroffen.

Die Regierung ordnete nun Maßnahmen an: Die Nerze dürfen nicht mehr transportiert werden. Auch die Fäkalien können vorerst nicht weggeschafft werden. Bis das Infektionsrisiko geklärt ist, bleibt dies so. Zwar geht das niederländische Landwirtschaftsministerium gemäss der Zeitung davon aus, dass das Risiko gering sei. Allerdings habe eine Staubprobe aus dem Umfeld Viren enthalten. Ob diese Staubpartikel für den Menschen gefährlich sind, sei noch unklar. Sicherheitshalber empfehlen die Behörden, einen Abstand von 400 Metern von den Farmen zu halten.

Dass das Virus bei Nerzen festgestellt wurde, ist für Virologin Isabella Eckerle vom Centre for Emerging Viral Diseases der Universität Genf keine Überraschung, da Nerze "als Tiermodell zur Forschung an Sars-CoV verwendet" würden. "Eventuell wird sich der Erreger auch in den Tieren verändern, aber die Zahl der Infektionen dort ist im Vergleich zu den vielen Millionen infizierten Menschen weltweit doch sehr gering", so Eckerle in der "SonntagsZeitung". Sie gehe davon aus, dass die Gefahr für den Menschen von diesen infizierten Nerzen gering sei.

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