Leger im Weißen Haus

T-Shirt und Kapperl: DAS steckt hinter Musks Auftritt

Ein Experte analysiert Elon Musks Körpersprache und seinen Stil – und was sie über seine Sonderrolle aussagen.
20 Minuten
28.02.2025, 18:26

In Washingtons Zentrum der Macht ist jetzt alles anders. Bei der ersten Kabinettssitzung der Administration des neuen US-Präsidenten Donald Trump stand vor allem einer im Mittelpunkt: Elon Musk. Der Milliardär und Chef von Tesla und X agiert jetzt als einer der wichtigsten Berater des Präsidenten. Er soll in der Verwaltung der USA Milliarden einsparen und sie effizienter gestalten. Der Berater des Präsidenten stand am Kopf des Tisches und stellte das umstrittene Sparprogramm der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Name: "Doge") vor.

In einem Raum voller Medien und Ministerinnen und Ministern mit dunklen Anzügen, Krawatten oder Zweiteilern trug Musk eine "Make-America-Great-Again"-Kappe und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Tech Support". "So verrückt es auch klingen mag, das ist eine kleine Beschreibung der Arbeit des Doge-Teams", sagt Musk – einige lachen.

Danach sprach er für drei Minuten vor dem Kabinett und beantwortete Fragen der Medien. Bei der Frage, was er zu den Gerüchten sage, dass einige Kabinettsmitglieder nicht glücklich seien, wie Doge arbeite, ergriff US-Präsident Donald Trump das Wort – und richtete sich an seine Ministerinnen und Minister: "Ist jemand unzufrieden mit Elon? Falls ja, werfen wir Sie hier raus."

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk bei einem Auftritt von Präsident Trump vor den Medien im Zentrum steht. Kürzlich sprach er bei einer Pressekonferenz im Oval Office. Mit dabei hatte er seinen Sohn X. Während rund 30 Minuten stellte sich der Tech-Milliardär den Journalistinnen und Journalisten – mal hatte er den Vierjährigen auf den Schultern, mal saß X am Boden. Trump saß mehrheitlich still daneben an seinem Schreibtisch.

Was Musks Körpersprache und Kleidung über seine Position in Washington aussagt

Der Körpersprache-Experte Stefan Verra gibt Aufschluss. Sowohl im Oval Office als auch bei der Kabinettssitzung stand Elon Musk vor den Anwesenden, hielt aber seine Arme und Hände jeweils eng vor der Brust. "Musk hat kein besonderes Talent, während seiner Auftritte die Körpersprache gewinnend einzusetzen."

Als Trump in die Runde fragt, ob jemand ein Problem mit Musk hätte, lachen alle und klatschen. "Die Minister wollen ihre Zuneigung signalisieren." Das kenne man auch aus Unternehmen, sagt Verra. "Bei den Witzen des Chefs wird gelacht, auch, wenn diese gar nicht so gut waren."

Auch die Kleidung des Tech-Milliardärs sage viel über seine Rolle in Washington aus: "Musk zelebriert seinen nonkonformistischen Stil auf ganz eigene Weise. Er trägt stets ein Sakko, das oft nicht richtig sitzt, kombiniert mit T-Shirts, die mal ironische, mal für ihn treffende Botschaften vermitteln – so wie bei der Kabinettssitzung." Auch das Kapperl ist laut Verra kein Zufall. "Es mag nicht rot sein, doch es trägt dennoch denselben markanten Spruch." All das zeige eines: "Er ist sich seiner Sonderrolle bewusst und präsentiert sie ganz bewusst nach außen."

Dass die Präsenz von Elon Musk diese Meetings verändere, sei für Verra klar. Grund dafür: "Musk ist der Einzige, der nicht von Donald Trump abhängig ist." Zwar verdanke er seinen Platz im Doge-Gremium Trumps Gunst, doch er komme auch ohne ihn gut zurecht – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Ministern. "Der Präsident ist in gewisser Weise auf Musk, dieser aber selbst weniger auf Trump angewiesen als die übrigen Regierungsmitglieder. Dadurch nimmt er eine besondere Rolle ein."

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