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Coronavirus-Epidemie bald auf ihrem Höhepunkt?

Heute Redaktion
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Schon jetzt sind mehr Menschen am neuartigen Virus "2019-nCoV" erkrankt als seinerzeit bei der SARS-Pandemie. Der Ausbruch der neuen Lungenkrankheit soll erst in sieben bis zehn Tagen seinen Höhepunkt erreichen.

Laut neuen Zahlen der chinesischen Regierung vom Mittwoch stieg die Zahl der durch den Coronavirus infizierten Personen auf knapp 6.000. Das waren mehr als 1.400 bestätigte neue Fälle seit Dienstag.

Durch den Sars-Virus waren in den Jahren 2002 und 2003 in Festlandchina laut der offiziellen Bilanz 5.327 Menschen erkrankt. Die Zahl der Todesfälle in China durch das Coronavirus liegt nun bei 132, wie der Gesundheitsausschuss der Regierung bekanntgab.

Außerhalb von China wurden bislang insgesamt etwa 50 Fälle von Infektionen mit dem Virus verzeichnet. Die verteilen sich auf 15 Länder. In Österreich ist bisher kein Fall bekannt. Die bisherigen Verdachtsfälle in Wien und Kärnten erhärteten sich glücklicherweise nicht. Im benachbarten Bayern gibt es jedoch mindestens vier Infizierte, die sich alle im selben Unternehmen angesteckt hatten.

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Höhepunkt bald erreicht?

Der Ausbruch der neuen Lungenkrankheit in China wird nach Einschätzung eines führenden chinesischen Lungenexperten erst in sieben bis zehn Tagen seinen Höhepunkt erreichen. Frühe Entdeckung und frühe Isolation seien entscheidend, um das Virus in den Griff zu bekommen.

"Danach wird es keinen Anstieg im großen Stil mehr geben"

"Es ist sehr schwierig, definitiv vorherzusagen, wann der Ausbruch seinen Höhepunkt erreicht", sagte der Chef des nationalen Expertenteams im Kampf gegen das Virus, Zhong Nanshan, in einem Mittwoch verbreiteten Interview der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

"Aber ich denke, in einer Woche oder zehn Tagen wird der Höchststand erreicht werden – und danach wird es keinen Anstieg im großen Stil mehr geben." Eine Impfung sieht der Experte so schnell nicht. Die Entwicklung werde drei bis vier Monate oder auch länger dauern.

Virus gezüchtet

Australischen Wissenschaftlern ist es derweil gelungen, das Coronavirus nachzuzüchten. Damit sind sie die ersten außerhalb von China, denen das gelungen ist. Die Entdeckung soll helfen, das Virus besser zu verstehen und auch die Behandlung zu optimieren, wie das Labor in Melbourne mitteilt. Die Ergebnisse würden der WHO mitgeteilt, schreibt BBC.

Dank der Arbeit der Forscher könnte es möglich sein, das Virus nachzuweisen, bevor die entsprechenden Symptome auftreten. Auch über die Verbreitung des Coronavirus könnte sie Aufschluss geben: So ist noch unklar, ob es auch ansteckend wirkt, bevor die Symptome ausbrechen. Schließlich könnten auch Impfungen entwickelt werden.

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