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Couture aus China: 500.000 Euro pro Kleid

Dior? Chanel? Etwas für arme Kirchenmäuse. Designerin Guo Pei bietet Couture vom anderen Stern.

Heute Redaktion
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Guo Pei ist in westlichen Ländern erst seit Rihannas 2015 Auftritt bei der MET Gala ein Begriff. Vor zwei Jahren wurde das Guo Pei Kleid mit seiner 25-Kilo-Schleppe über Nacht zum Hit. Das Internet verspottet es und die Robe wurde als Internet-Meme ("Pizzakleid") bekannt. Doch die "over the top" Couture von Pei ist es gerade, die superreiche Chinesinnen anziehend finden.

Und die müssen dafür tief in die Tasche greifen.

Die teuersten, handbestickten Unikate sind für 500.000 Euro zu haben, ab 12.000 Euro geht es für "simple" Teile los.

Über 100 Arbeiter und zigtausende Stunden sind für die teuersten Roben nötig.

Nicht nur in China, sondern auch in den USA und Europa findet die ambitionierte Modedesignerin immer mehr Fans. Als erstes chinesisches Modehaus überhaupt, durfte Pei auf der Pariser Couture Fashion Week ihre prunkvollen Roben zeigen.

Bereits früh konnte sie sich für Mode begeistern: "Vor 20 Jahren gab es in China nichts, was man 'Modedesign' bezeichnen könnte." Auch der Zugang zu Fotos war stark eingegrenzt, während der "Kulturrevolution" war vieles zerstört worden. Die Erzählungen ihrer Großmutter und Darstellungen auf alten Bildern motivierten sie opulente Kleider zu entwickeln. Jedoch wurde ihr Enthusiasmus in ihrer Schulzeit gedämpft, als man ihr vorwarf zu 'bürgerlich' zu sein, da es nicht dem Uniformbild der kommunistischen Partei entsprach.

Doch die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt.

Heute ist Guo Pei die gefragteste Designerin Chinas. Ihr "Rose Studio" ist ein Couture-Himmel geworden und ihre Fashion Shows in Peking und Paris ein Highlight im Modekalender.

Doch obwohl des Anspruchs mag die Designerin sich nicht als Luxusdesignerin bezeichnen: "In China ist Luxus etwas, das man nicht braucht. Meiner Meinung nach steht es aber für etwas schönes, traditionelles, das elegant ist."

Das Schöne ist bis jetzt auch in einigen Museen zu sehen gewesen. Unter anderem in New York.

(mia)