Politik

CoV-Impfung für alle? "Vor Sommer 2021 nicht plausibel"

Mikrobiologe Michael Wagner äußerte sich in der "ZiB2" zu den Gurgeltests, die ab sofort an Wiener Schulen zum Einsatz kommen.

Andre Wilding
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Mikrobiologe Michael Wagner in der "ZiB2"
Mikrobiologe Michael Wagner in der "ZiB2"
Screenshot/ ORF

Die Corona-Lage in Österreich spitzt sich immer weiter zu! Insgesamt wurden am Dienstag 645 neue Corona-Fälle gemeldet, die meisten davon in Wien mit 205 neuen Fällen. Wegen der steigenden Corona-Zahlen verlegen die drei westlichen Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg die Sperrstunde auf 22.00 Uhr vor. Die Maßnahme soll vorerst auf drei Wochen befristet sein und ab Freitag (25. September) in Kraft treten.

Inzwischen ist an Wiener Schulen ein Pilotprojekt mit mobilen Teams gestartet, die schnell Gurgeltests vornehmen können. Innerhalb von 24 Stunden soll so Klarheit geschaffen werden, ob der betreffende Schüler oder Lehrer mit dem Virus infiziert ist - "Heute" berichtete. Zudem wird es auch eine eigene Ansprechstelle geben, die Hotline 1450 muss somit nicht mehr kontaktiert werden.

In der "Zeit im Bild 2" stand am Dienstagabend Mikrobiologe Michael Wagner, einer der Erfinder des österreichischen Gurgeltests, Moderator Armin Wolf Rede und Antwort und sprach über die Tests. "Wir haben den Test im März vorgeschlagen und er musste erst einmal ausgerollt werden. Dann mussten wir auch die Behörden überzeugen, dass dieser Test auf für Screenings geeignet ist. Und jetzt ist es soweit, dass er breit eingesetzt werden kann", erklärt Wagner.

"Kinder laufen oft unter dem Radar"

Die Gurgeltests seien laut dem Mikrobiologen eine gute Ergänzung an jenen Orten, "wo Personalmangel herrscht und schnell viele Personen oder Kinder beproben muss, die sich vor dem Abstrich noch mehr fürchten als es Erwachsene tun". Laut Wagner hätte es aber keinen Sinn, auf die Straße zu laufen und willkürlich zu testen. Zudem stellte der Mikrobiologe klar, dass Kinder oft asymptomatisch sind, die "unter dem Rader laufen".

Wagner: "Wir brauchen einen Einblick, um rational entscheiden zu können, wie das Infektionsrisiko an den Schulen ist und ob die Maßnahmen beispielsweise ausreichend sind oder nachgeschärft werden müssen". Außerdem erklärte der Mikrobiloge, dass die Antigen-Tests weniger "empfindlich" sind. "Man übersieht eher mal etwas. Das heißt aber nicht, dass ich kein Einsatzgebiet für diese Tests sehe. Die sind immer dort gut, wo ich schnell ein Ergebnis brauche und wissen will, wer an diesem Tag, in diesem Moment ansteckend. Also etwa vor dem Eingang zu einem Altenheim oder vor einer Veranstaltung"

Appell für Grippeimpfung

Auf die Frage von Armin Wolf, ob Wagner damit rechnet, dass es bereits Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff gegen das Coronavirus geben werde, erklärte der Mikrobiologe: "Man kann verhalten optimistisch sein, dass es einen Impfstoff in absehbarer Zeit geben wird. Aber wann der ganz genau zur Verfügung stehen wird und wie er dann produziert und verteilt werden kann, da wäre ich ein wenig konservativer in der Schätzung."

Und weiter: "Vor dem nächsten Sommer erscheint es mir aber eher nicht plausibel, dass wir breit ausgerollt alle Personen schon impfen können, vielleicht Risikogruppen", erklärte Wagner. Er selbst würde sich mit "einem gut ausgetesteten Impfstoff" impfen lassen und appellierte in der "ZiB2" auch gleich, sich gegen die Influenza impfen zu lassen, "damit wir gut durch den Winter kommen und nicht noch Krankenhausbetten belegen"

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