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Angebliches Corona-Hausmittel tötet Dutzende

Heute Redaktion
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Alkohol soll vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus schützen, angeblich. Dieses Gerücht kostete nun mehrere Dutzend gutgläubigen Menschen das Leben.

Aktuell geistern viele Mythen um angebliche Schutzmaßnahmen und Heilmittel gegen das Coronavirus(siehe Video oben) durch das Internet. Die helfen aber nicht nur definitiv nicht gegen Sars-CoV2 sondern gefährden teilweise sogar noch unnötig die eigene Gesundheit. Im Iran haben nun Dutzende Menschen den Versuch, sich auf solch einem Wege vor Covid-19 zu schützen, mit dem Leben bezahlt.

Mindestens 44 Menschen sind laut Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA an einer Methanolvergiftung gestorben, nachdem sich Gerüchte breitgemacht hatten, dass der Konsum von Alkohol vor einer Infektion schützen sollte. Alleine in der Provinz Chuzestan an der Grenze zum Irak gab es am Dienstag 36 Todesopfer dadurch, doppelt so viele wie durch das Coronavirus selbst.

Tödlicher Genuss

Das Problem: Seit der Islamischen Revolution 1979 im Iran ist der Konsum von Alkohol allerdings unter strenger Strafe verboten. Wer als Muslim dennoch zu Hochprozentigem greift, riskiert öffentlich ausgepeitscht zu werden.

Auf dem Schwarzmarkt floriert der Handel mit Selbstgebranntem allerdings. Doch der dort verkaufte Schnaps ist teilweise von unterirdischer Qualität. Alleine im Oktober 2018 starben 84 Personen in Folge des illegalen Konsums einer kontaminierten Lieferung, 959 erlitten eine Alkoholvergiftung und hunderte weitere Menschen mussten wegen Organschäden stationär in Spitälern behandelt werden.

291 Tote durch Coronavirus

Auch ohne solch tragische Vorkommnisse ist die Lage im Iran bereits angespannt. Aktuell haben sich in der Islamischen Republik, wo sich das Coronavirus bereits in alle Provinzen vordringen konnte, 8.042 Menschen infiziert. Während 2.731 Patienten geheilt werden konnten, sind mindestens 291 Personen an Covid-19 getötet worden.

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