Je mehr Menschen mit den Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna geimpft werden, desto mehr kristallisiert sich heraus, welche Nebenwirkungen nach den immunisierenden Pieksern auftreten können. Die häufigsten sind Reaktionen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, allgemeine Symptome wie Schüttelfrost, Fiebergefühl oder leichtes Fieber.
Doch nicht immer treten diese Reaktionen am Tag der Injektion auf. Wie die schweizerische Zulassungsstelle für Arzneimittel Swissmedic schreibt, tritt etwa der "Covid-Arm", eine bislang wenig beachtete unerwünschte Wirkung der mRNA-Impfstoffe, "vorwiegend etwa eine Woche nach der Impfung auf." Auch in anderen Ländern sei dieser schon beobachtet worden. In Deutschland etwa berichtet das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) über die verzögerten Reaktionen.
Der "Covid-Arm" kann sowohl nach Impfung mit dem Moderna mRNA-1273 als auch mit Comirnaty von Pfizer/Biontech beobachtet werden. Allerdings treten sie nach der Gabe des Moderna-Präparats häufiger auf, so Swissmedic.
"Diese verzögerten Lokalreaktionen können etwa eine Woche nach der Impfung auftreten und sind gekennzeichnet durch eine in der Regel gut abgrenzbare Hautrötung und Schwellung am geimpften Arm, in einigen Fällen verbunden mit Schmerzen und/oder Juckreiz", so das PEI.
Sie tritt nur sehr selten auf: In der Zulassungsstudie des Covid-19-Impfstoffs von Moderna wurden derartige Reaktionen bei 0,8 Prozent der Geimpften nach der ersten Dosis und bei 0,2 Prozent nach der zweiten Dosis beobachtet, schreibt Swissmedic: "Sie werden daher momentan als 'gelegentlich auftretend' eingestuft (≥ 1/1.000 bis < 1/100)." Die Beschwerden halten etwa vier bis fünf Tage an.
Doch was genau verbirgt sich hinter der Nebenwirkung? Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich dabei um eine vorübergehende, nicht gesundheitsschädliche Reaktion in Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems. Das Symptom bedeutet also – so wie andere Nebenwirkungen auch – dass das menschliche Immunsystem auf den Eindringling reagiert. Das sei also zu erwarten.
Sorgen muss man sich vor dem Auftreten dieser also nicht machen. Auch die Unsicherheit, ob Patientinnen und Patienten mit einer verzögerten Lokalreaktion der Haut die zweite Impfdosis erhalten sollten, sei unbegründet, so Swissmedic: "Es gibt keinen Grund, bei den betroffenen Personen die zweite Impfdosis auszusetzen oder zu verzögern." Einige Fachleute empfehlen, zu überlegen, die zweite Impfung gegebenenfalls in den anderen Arm zu injizieren.