Österreich

Cyberkriminalität nahm in Österreich um 28,6 Prozent zu

Die Zahl der angezeigten Fälle von Internetkriminalität stieg um 28,6 Prozent. Die Aufklärungsquote aber immerhin auch um 3,4 Prozent.

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Gerhard Karner und Florian Tursky bei der Pressekonferenz.
Gerhard Karner und Florian Tursky bei der Pressekonferenz.
BMI/Gerd Pachauer

Innenminister Gerhard Karner präsentierte am Dienstag gemeinsam mit Staatssekretär Florian Tursky und dem stellvertretenden Direktor des Bundeskriminalamts, Manuel Scherscher, den Cybercrime-Bericht für das Jahr 2021. Rund 46.000 angezeigte Fälle bedeuten ein Plus von 29 Prozent gegenüber 2020. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote leicht gestiegen und liegt nun bei 37 Prozent.

Häufigste Delikte sind der Internetbetrug, der die Hälfte aller Anzeigen ausmacht, sowie Angriffe auf Daten und Computersysteme. Alleine der Internetbetrug stieg um 19,5 Prozent und erreichte 2021 mit 22.440 angezeigten Fällen einen neuen Höchststand (2020: 18.780). Jüngstes Beispiel für einen Hacker-Angriff ist jener auf das Land Kärnten. Innenminister Gerhard Karner sagte: „Das Innenministerium hat ein Bündel an Maßnahmen im Kampf gegen Cybercrime gesetzt. So haben wir das Personal im Cybercrime Competence Center aufgestockt sowie die Kriminaldienstreform mit Cyber-Ermittlern auf Bezirksebene ausgearbeitet.“

Aktionsplan verabschiedet

Außerdem arbeite das Innenministerium als Behörde für die Netz- und Informationssystem-Sicherheit eng mit Unternehmen, der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und NGOs zusammen. Ein dritter besprochener Bereich betreffe den Kampf gegen Deep Fakes. „Wir haben den Nationalen Aktionsplan verabschiedet, denn Fake News können jeden Einzelnen und sogar ganze Nationen treffen“, so der Texingtaler. Als vierten Punkt führte Karner das Thema Eigenschutz an. „Das ist für das Innenministerium besonders wichtig, dass wir als Organisation bestmöglich auf einen Angriff vorbereitet sind, deshalb wurde erst vor kurzem die neue Geschäftseinteilung des BMI präsentiert, in dem der Bereich ‚Cybersicherheit‘ eine wichtige Rolle einnimmt.“

Gerhard Karner bei der Pressekonferenz.
Gerhard Karner bei der Pressekonferenz.
BMI/Gerd Pachauer

Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky erklärte: „Durch das vermehrte Aufkommen von Daten und die zunehmende Vernetzung von Technologien nimmt auch das Risiko von Cyberangriffen zu. Noch nie war die Wahrscheinlichkeit, digital angegriffen zu werden, in der Vergangenheit so groß wie 2021. Durch das Internet der Dinge werden bis 2025 mehr als 75 Milliarden Geräte weltweit mit dem Internet verbunden sein. Daher will ich Österreich die digitale Brille aufsetzen, damit sowohl Privatpersonen als auch Unternehmerinnen und Unternehmer in Zukunft die Chancen der Digitalisierung nutzen, aber auch Gefahren des Internets besser einschätzen können. Hier braucht es einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz zu Sensibilisierung. Ich sehe es als meine Aufgabe, dieses Wissen in die Breite zu bekommen.“

Mehr Angriffe auf Netzwerke

Gestiegen sind auch Straftaten, die sich gegen Netzwerke, Geräte, Dienste oder Daten in diesen Netzwerken richten. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr um 19,9 Prozent mehr Straftaten registriert – insgesamt 15.484. Beispiele sind Hacking oder DDoS-Angriffe. Manuel Scherscher, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts: „Wir müssen als Kriminalpolizei den Kriminellen stets einen Schritt voraus sein, uns vorab auf drohende Szenarien und Phänomene einstellen und aufklären, warnen und ermitteln. Nur so können wir den Verbrechern ihre Geschäftsgrundlage entziehen und sie schließlich dingfest machen.“ Der Cybercrime-Report 2021 ist auf www.bundeskriminalamt.at abrufbar.

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