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Dacia Sandero Laureate TCe 90 - Testbericht

Heute Redaktion
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Bild: Autoguru.at

Die zweite Generation des Dacia Sandero soll noch besser, dabei aber nach wie vor sehr günstig sein. Unser Test zeigt, wie sich der kleine Dacia im Alltag bewährt.

Anfänglich noch milde von der etablierten Konkurrenz belächelt, ist Dacia zu einem gefürchteten Gegner im Niedrigpreis-Segment geworden.

Vor allem im Kleinwagensegment, wo der Preis noch mehr zählt als in anderen Segmenten, hat sich Dacia einen Namen gemacht. Für den günstigen Preis mussten bislang aber bei Ausstattung und Design Abstriche hingenommen werden.

Mit der zweiten Sandero-Generation bietet Dacia jetzt aber einen schnittigen Kleinwagen mit moderner Technik an, der dabei aber noch immer ein Preishammer ist.

Preislich startet der Sandero bei 7.490,- Euro, ist dabei aber nur sehr kärglich ausgestattet. Für unseren Test haben wir das absolute Top-Modell gewählt, den TCe 90 in Laureate-Ausstattung inkl. einer ganzen Reihe von Extras.

Top-Ausstattung unter 10.000,- Euro

Schon beim Listenpreis von 9.890,- Euro bekommt der Kunde ABS, ESP, vier Airbags, elektrische Fensterheber vorne, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Nebelscheinwerfer und einen Bordcomputer inkl. Außentemperaturanzeige mitgeliefert.

Unser Testfahrzeug war dann noch mit 15"-Leichtmetallfelgen, einer Einparkhilfe hinten, Tempomat, Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern hinten, dem Radio-Navigationssystem "MEDIA NAV" und einer Metallic-Lackierung ausgerüstet.

Der Gesamtpreis liegt inkl. der vielen Extras bei 12.182,- Euro und ist somit noch immer als Schnäppchen zu bezeichnen.Optisch auch wesentlich gefälliger als sein Vorgänger

Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Sandero auch optisch sehr gut gelungen. Vor allem die dynamisch gestaltete Frontpartie mit Chromkühlergrill wirkt sehr hochwertig und modern.

Auch im Innenraum präsentiert sich der günstige Kleinwagen durchaus adrett. Die teilweise nicht ganz so hochwertig wirkenden Plastikteile werden gekonnt mit Applikationen im Chrom-Look kaschiert, so dass sich das Gesamtbild des Innenraums als durchaus gefällig wirkend entpuppt.

Durch die Reduzierung auf das Nötigste ist die Armaturenlandschaft auch sehr übersichtlich ausgefallen, und die Bedienung stellt hier niemanden vor ein Rätsel. Viele Kunden schätzen genau das Minimalistische an ihrem Dacia, denn durch den Verzicht auf High-Tech bleibt das Fahrzeug auch für ältere Semester einfach zu bedienen.

Einfache Bedienung aller Funktionen

Sogar das neue MEDIA NAV Radio-Navigationssystem ist so einfach zu bedienen, dass man nicht mal einen Blick in die Beschreibung werfen muss, um alle Funktionen zu erfahren. Große Symbole erleichtern die Bedienbarkeit zusätzlich.

Recht ordentlich ausgefallen ist auch das Platzangebot, wenngleich es im Fond für größere Passagiere der Klasse entsprechend eng wird. Dafür fasst das Gepäckabteil mit 320 Liter schon fast so viel wie manche Kompaktautos. Durch Umklappen der Rücksitze hat man sogar bis zu 1.200 Liter Fassungsvermögen.

Viele praktische Ablagen und Getränkehalter ergänzen den positiven Eindruck vom Innenraum, der nur vom nicht in der Länge verstellbaren Lenkrad und für große Passagiere etwas zu kurz geratenen Sitzflächen getrübt wird.

Auf der nächsten Seite lesen Sie wie sich der neue Sandero mit dem 3-Zylinder TCe-Motor fährt!

Während die erste Generation des Sandero auch noch mit etwas in die Jahre gekommenen Aggregaten auskommen musste, steht für den neuen Sandero mit dem TCe 90 3-Zylinder Benzinmotor ein brandneues Aggregat zur Verfügung.

Mit einer Leistung von 90 PS (66 kW) und einem maximalen Drehmoment von 135 Nm bei 2.500 U/Min bietet der Benzinmotor schon auf dem Papier eine passable Leistung für einen Kleinwagen.

Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird dann auch in 11,1 Sekunden erledigt, womit der Dacia flotter beschleunigt als der Renault Clio mit gleicher Motorisierung. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h.

Gleich vom Start weg bietet der TCe 90 ansprechende Fahrleistungen und verrichtet seine Arbeit für ein 3-Zylinder-Triebwerk auch recht ruhig. Erst beim Herausbeschleunigen, zum Beispiel vor einem Überholvorgang, muss man fleißig schalten und den Motor ordentlich ausdrehen, um die Leistung voll geliefert zu bekommen.

Schaltung ganz auf Sparsamkeit getrimmt

Die serienmäßige 5-Gang-Schaltung ist zudem ganz auf Sparsamkeit abgestimmt. Die ersten Gänge sind zwar recht kurz übersetzt, die eher lang übersetzten Gänge Nr  4. und 5 erfordern jedoch dann viel Schaltarbeit beim Überholen. Durch die Auslegung halten sich dafür die Motorgeräusche bei Autobahntempo im Rahmen. Ab 120 km/h nehmen lediglich die Abrollgeräusche zu, und es wird dadurch etwas lauter für die Passagiere.Ein 6. Gang geht einem so aber nicht ab, auch wenn dieser, ebenso wie eine Start/Stopp-Automatik, für mehr Sparsamkeit sorgen könnten. Die vom Werk angegebenen 5,0 Liter sind kaum erreichbar, in unserem Test hat sich der Dacia rund 6,5 Liter Sprit genehmigt. Damit ist er zwar kein Sparmeister, der Verbrauch bleibt aber so noch im akzeptablen Bereich.

Der Sandero fühlt sich dabei in der Stadt ebenso wohl wie auf der Autobahn. Sein bevorzugtes Einsatzgebiet ist aber sicherlich die Stadt, wo er mit seiner Wendigkeit und der guten Übersichtlichkeit punkten kann.

Hoher Fahrkomfort für einen Kleinwagen

Fahrwerk und Federung sind dann ganz auf Komfort getrimmt, und Bodenunebenheiten werden für einen Kleinwagen gekonnt weggefiltert. In schnellen Kurven zeigen sich dafür dann recht rasch die Grenzen, hier sollte man den Sandero eher mit Vorsicht genießen. Er zeigt dem Fahrer aber sehr deutlich und auch frühzeitig seine Grenzen auf.

Die zweite Generation des Sandero ist auf jeden Fall nicht mehr nur ein Billigauto, sondern hat eindeutig an Kontur gewonnen.

Man merkt, dass sich diesmal sowohl die Designer, als auch die Techniker noch mehr anstrengen durften. Die Kombination aus der Reduzierung auf das Nötigste, einem schicken Design und moderner Technik zum Diskonterpreis, macht den Sandero zu einer echten Alternative in dieser Klasse.

Testzeugnis:

 

Ausstattung Sicherheit: 2-

Ausstattung Komfort: 2

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 2

Fahrverhalten: 2-

Verarbeitung: 1-

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank:2-

Kofferraum: 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 1-

Stefan Gruber,

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