Gesundheit

"Damp Lifestyle" – dieser Trend erobert das Internet

Der "Damp Lifestyle" setzt auf einen bewussten Alkoholkonsum. Was dafür spricht und für wen der Gesundheitstrend nicht geeignet ist.

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Der Trend "Damp Lifestyle" ist momentan höchst beliebt. Immer mehr Menschen teilen ihre Erfahrungen mit der bewussten Alkoholreduktion mit.
Der Trend "Damp Lifestyle" ist momentan höchst beliebt. Immer mehr Menschen teilen ihre Erfahrungen mit der bewussten Alkoholreduktion mit.
Getty Images/iStockphoto

Nach dem Dry January kommt jetzt der "Damp Lifestyle" – zumindest wenn es nach Tiktok geht, wo der Hashtag über 30 Millionen Views hat. Anstatt das Trinken komplett aufzugeben, stehen verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol und zwei Fragen im Zentrum: Will ich heute trinken oder nicht? Und wenn ja: wie viel?

Die Tiktokerin Hana Elson bringt es so auf den Punkt: "Man verinnerlicht, dass das Verhältnis zum Alkohol nicht schwarz oder weiß sein muss." Für sie stehe Damp Lifestyle dafür, "dass ich nicht in einer Bar bis zum Blackout trinke, aber auch nicht ganz zu Hause bleibe".

"Im Club angekommen, war ich bereits betrunken"

"Früher habe ich bereits beim Schminken etwas getrunken und vor dem Rausgehen gabs Shots mit Freunden – als ich im Club ankam, war ich bereits betrunken", so Elson. Sie habe Alkohol quasi als Stütze für ihre Persönlichkeit benutzt und sei oft automatisch davon ausgegangen, dass der Abend im Vollrausch und mit einem ganztägigen Kater enden werde.

Bei vielen löst der Damp Lifestyle einen positiven Domino-Effekt aus und sorgt für ähnliche gesundheitliche Vorteile wie kompletter Alkoholverzicht. Man fühlt sich fitter, muss weniger Kater-Sonntage durchstehen und hat mehr Zeit für anderes. Außerdem hinterfragt man die Beziehung zum Alkohol: "Man beweist sich, dass man in sozialen Situationen oder nach einem anstrengenden Tag nicht unbedingt trinken muss." Das pushe das Selbstvertrauen, so Fans des Trends.

So setzt du den Damp Lifestyle um

Wer den Damp Lifestyle ausprobieren will, startet zum Beispiel mit einem Mocktail oder alkoholfreien Bier in den Abend und geht erst mal mit klarem Kopf unter die Leute. Shots oder Cocktails mit Hochprozentigem tauschst du im Laufe des Abends gegen Bier oder Hard Seltzer mit weniger Alkoholgehalt und nach jedem alkoholischen Getränk gibts ein Glas Wasser. Für manche bedeutet der Lifestyle, nur an speziellen Anlässen, etwa an Hochzeiten oder Geburtstagen, zu trinken. Tiktokerin Sam Elle erzählt, sie könne an einer Hand abzählen, wann sie im vergangenen Jahr getrunken habe.

Wirklich neu ist diese Herangehensweise nicht – schon seit einigen Jahren sind Begriffe wie "Mindful Drinking" und die Bewegung "Sober Curious" in aller Munde. Auf das gute alte gesunde Maß zu setzen, ist trotz des Hypes aber nicht verkehrt.

"Es ist immer gesund, einen Schritt zurück zu machen und sich zu fragen, welche Gewohnheiten dir helfen und welche dich in deiner Entwicklung behindern", sagt Suchtexpertin Abby Wilson gegenüber dem Onlinemagazin "Bustle". "Wenn deine Trinkgewohnheiten oft zu einem Kater oder einem leeren Bankkonto führen oder sich dein Sozialleben nur um die Happy Hour dreht, dann ist es vielleicht das Richtige für dich", so die Psychologin.

Da der Gesundheitstrend mit Zielen und Druck verbunden ist, birgt er aber auch Gefahren, wie die Suchtexpertin Dr. Peg O’Connor in einem Artikel für "Psychology Today" erklärt. "Ausrutscher, bei denen du mehr als geplant trinkst, können zu Scham führen."

Bei manchen Menschen könnten diese Gefühle zu übermäßigem Trinken oder anderen ungesunden Verhaltensweisen führen. Darum seien realistische Ziele besonders wichtig. Der Trend kann laut Fachpersonen außerdem als Vorwand eingesetzt werden, um ein ernsthafteres Alkoholproblem zu verleugnen. Wer nach dem ersten Glas schnell zum Exzess neige, für den sei komplette Abstinenz die bessere Wahl.

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