Nach fast vier Jahrzehnten hat Erwin Steinhauer (73) seine Zeit am Theater in der Josefstadt beendet. Doch an Ruhestand ist bei dem Schauspieler keine Spur. Im Fernsehen bleibt er präsent – etwa in der Krimireihe "Die Toten von Salzburg" oder in neuen Folgen von "Himmel, Herrgott, Sakrament". Und auch auf der Bühne steht er bald wieder: 2026 geht er gemeinsam mit Heinz Marecek mit dem Kabarettprogramm "Was lachen Sie?" auf Tour.
Was dabei auffällt: Steinhauer hat sichtlich abgenommen. In einem Gespräch mit "Die ganze Woche" spricht er offen über seine Veränderungen – sowohl körperlich als auch im Alltag.
"Ich habe einfach meine Lebensgewohnheiten geändert. Ich trinke schon seit etwa vier oder fünf Jahren überhaupt keinen Alkohol mehr und bin ein Verfechter des alkoholfreien Bieres", sagt der Schauspieler. Dazu kommt Intervallfasten, genauer gesagt die 16:8-Methode. Zwischen Abendessen und Frühstück vergehen bei ihm also rund 16 Stunden.
Auch Zucker ist für ihn mittlerweile tabu – zumindest fast: "Ich habe drei wesentliche Säulen, um Gewicht zu verlieren. Die erste ist kein Alkohol, die zweite ist, dass ich beim Zucker aufpasse und ich ihn mir sogar im Kaffee abgewöhnt habe. Nur an Schokolade darf ich nicht herankommen, weil in mir wohl für immer ein 'Schokoholic' steckt. Drittens verzichte ich auf Zwischenmahlzeiten. Zum Frühstück esse ich oft Porridge und gegen 16 Uhr gibt es mein einziges Essen."
2008 wog Erwin noch rund 132 Kilo. Im vergangenen Jahr ging es dann deutlich bergab mit dem Gewicht. Rund 15 Kilo hat Steinhauer verloren – auch mithilfe einer Spritze, wie er offen erzählt: "Ich mir im Februar eine Abnehm-Spritze gegönnt und noch einmal viel abgenommen", verrät er.
Dabei handelt es sich um ein Medikament namens "Mounjaro", das für stark übergewichtige Menschen entwickelt wurde. Der 73-Jährige dazu: "Das Produkt ist für Menschen mit Adipositas gedacht. Wenn man einen BMI von 30 oder mehr hat, ist man adipös, was auf Dauer im Alter eine gefährliche Sache ist. Darum habe ich mich dazu entschlossen. Ich bin, wie soll ich sagen, ein barocker Genussmensch und habe mir nie viele Gedanken über mein Gewicht gemacht. Nur irgendwann sagt dann der Körper zu dir, lieber Freund, du musst etwas ändern."
Ganz ohne Nebenwirkungen war die Umstellung aber nicht. Anfänglich hatte Erwin mit Übelkeit zu kämpfen: "Es muss einem klar sein, dass die Spritze ein Eingriff ist und bei manchen Menschen wie auch bei mir Nebenwirkungen wie Übelkeit verursacht. Ich habe anfangs eine Woche ausgesetzt und wieder begonnen. Dann hat es geklappt", ist er erleichtert.