Formel 1

Dank Perez: Mercedes-Spionage bei Red Bull

Den Konkurrenz-Teams von Red Bull ist in Monaco ein unerwartetes "Geschenk" gemacht worden. Mercedes jubelte über die neuen Erkenntnisse. 

Heute Redaktion
Der RB19 von Sergio Perez hing in Monaco lange in der Luft, ein gefundenes Fressen für Mercedes.
Der RB19 von Sergio Perez hing in Monaco lange in der Luft, ein gefundenes Fressen für Mercedes.
Imago Images

Max Verstappen war auch im Fürstentum eine Klasse für sich, fuhr am Pfingstsonntag einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg ein, behielt auch bei einsetzendem Regen die Nerven und baute mit dem vierten Saisonsieg die WM-Führung deutlich aus. Teamkollege Sergio Perez hat als erster Verfolger bereits 39 Punkte Rückstand. 

Auch, weil der Mexikaner nach seinem total verpatzten Qualifying die Punkte im Großen Preis verpasste, lediglich 16. wurde. Darüber hinaus sorgte der Mexikaner – oder besser gesagt die Streckenarbeiter im Fürstentum – für Jubelstürme bei der Konkurrenz. Denn nach Perez´ Abflug in Sainte Devote wurde der RB19 mit einem Kran geborgen, hing lange hoch über der Strecke schwebend. Und gab damit intimste Geheimnisse der Bullen preis: den Unterboden. 

Mercedes knipst Red-Bull-Unterboden

Seit den umfassenden Regeländerungen mit der Saison 2022 ist der Ground Effect in der Formel 1 zurück, hauptverantwortlich für das Generieren des Abtriebs ist nun der Unterboden – ein Teil des Autos, den die Spione der Konkurrenz nie zu Gesicht bekommen. Außer eben in Monaco nach einem Unfall. 

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    Grand Prix von Monaco: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Monaco: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Marco Canoniero

    Teams haben Technik-Fotografen rund um die Strecke positioniert, die hochauflösende Bilder der Boliden machen, um technische Kniffe der Konkurrenz zu identifizieren. Nach dem Perez-Unfall waren die Blicke der anderen Teams natürlich ganz genau auf den Red-Bull-Unterboden gerichtet. Da macht Mercedes auch keinen Hehl daraus.

    "Viele Teamfotografen sind unterwegs. Wir verlassen uns nicht nur auf TV-Bilder, die eine geringe Auflösung haben. Die Fotografen sind an Stellen positioniert, wo es wahrscheinlich ist, dass Kräne zum Einsatz kommen. Es stimmt, wir haben gute Bilder von Red Bull gemacht. Das ist immer gut für unsere Aerodynamiker. Wir schauen uns genau an, was für unser Testprogramm interessant sein könnte", erklärte Mercedes-Technik-Boss James Allisson in einem Debrief-Video der "Silberpfeile". "Leider haben andere auch Fotos von unserem Unterboden gemacht", erinnerte Allisson auch an den Crash von Lewis Hamilton in Mirabeau im dritten Freien Training. 

    "Niemand interessiert sich für Mercedes"

    "Natürlich gefällt uns das nicht. Aber solange man die anderen Teile nicht hat und unser Grundkonzept nicht kennt, ist das nicht so einfach", spielten die Bullen die Mercedes-Spionage herunter. Und stichelte: "Der Mercedes hing länger in der Luft, für ihren Unterboden schien sich niemand zu interessieren." 

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      Grand Prix von Miami: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      Grand Prix von Miami: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      IMAGO/Nordphoto

      Mercedes brachte in Monaco erste Updates an den W14, deren Wirksamkeit konnte der enge Straßenkurs aber noch nicht zeigen. Red Bull wird nun in Spanien erstmals Updates in Verwendung haben.