Coronavirus

Dann wissen wir, ob Impfung gegen Omikron hilft

Die neue Corona-Variante B.1.1.529 alias Omikron besorgt die Experten. Es könnte ein neuer, globaler Virus-Feind aufgetaucht sein, so ein Experte.

Rene Findenig
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Der Wiener Molekularbiologe Andreas Bergthaler in der ORF-"ZiB 2".
Der Wiener Molekularbiologe Andreas Bergthaler in der ORF-"ZiB 2".
Screenshot ORF

Die neue Virusvariante wurde in Südafrika entdeckt, am Freitag hat sie es bereits nach Europa, konkret Belgien geschafft. Wissenschaftler sind besorgt: Die Variante mit dem Namen B.1.1.529, später "Omikron" getauft, habe nämlich ein Spike-Protein, das sich deutlich von dem der ursprünglichen Corona-Variante unterscheide, gegen die die Impfstoffe aber entwickelt seien. Prompt reagierten Länder mit Einreiseverboten für Südafrika. Auch Österreich zählt dazu.

Wie gefährlich ist die Situation wirklich? Dazu war am späten Freitagabend der Wiener Molekularbiologe Andreas Bergthaler zu Gast in der ORF-"ZiB 2" bei Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher. "Es ist Grund zur Besorgnis", so Bergthaler, die neue Variante habe "eine ganze Reihe an Mutationen angesammelt", die man aber schon hinlänglich kenne. Es herrsche aber die Gefahr, dass die neue Variante dadurch entweder ansteckender oder aber resistenter gegen den Impfschutz sein könnte. "Man muss befürchten, dass all diese Maßnahmen nicht wirklich effektiv sind", so Bergthaler zu Landeverboten von Flugzeugen aus den betroffenen Ländern.

"Ich wäre da grundsätzlich sehr vorsichtig"

"Ich wäre da grundsätzlich sehr vorsichtig", sagte Bergthaler zur möglicherweise erhöhten Ansteckungsgefahr. Von der Alpha- auf die Delta-Variante habe man eine zweifach bis dreifach höhere Ansteckungsgefahr beobachtet, ein solcher Sprung könnte jetzt mit Omikron noch einmal der Fall sein. Es gebe aber auch vorsichtig positive Nachrichten: Regionale Beschränkungen hätten zwar im Fall von Alpha oder Delta wenig gebracht, im Fall von Beta mit einem Cluster im Bezirk Schwaz aber sehr wohl viel.

"Wir sind aber relativ früh noch dran"
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    Aufgrund einer neu entdeckten Mutation haben erste Länder bereits Einreiseverbote für Personen aus Südafrika verhängt.
    Aufgrund einer neu entdeckten Mutation haben erste Länder bereits Einreiseverbote für Personen aus Südafrika verhängt.
    Reuters

    "Erste Rehe fußfrei beobachten" ließe dich momentan, wie Wissenschaft funktioniere, so Bergthaler: Die neue Virusvariante sei am Mittwoch erstmals identifiziert worden, "wir sind wirklich ganz am Anfang", so Bergthaler, die große Frage sei die Dunkelziffer. "Wir wissen es noch nicht", so der Experte dazu, ob die neue Variante bereits vermehrt in Europa verbreitet sein könnte. Aber: "Wir sind aber relativ früh noch dran", in rund ein bis zwei Wochen sollten wir dann wissen, ob die neue Variante den Immunschutz unterlaufe. 

    "Es gibt sehr viele Varianten, die sich nicht weltweit durchgesetzt haben", so Bergthaler, "da war die Delta-Variante die bisher erfolgreichste". Bald werde man sehen, wie sehr Omikrom in die Fußstapfen von Delta treten könne – wenn das so sei, "hätten wir ein globales neues Problem". Was man momentan wisse: In Südafrika würden die Inzidenzen sehr stark ansteigen, allerdings von einem niedrigen Niveau, da dort der Sommer das Infektionsgeschehen bisher bremste. Nun müsse man beobachten, ob es in Europa auch zu starken Anstiegen käme.