"FOBO"

Darum fällt es dir so schwer, Entscheidungen zu treffen

Du kannst dich nicht entscheiden? Dann leidest du vermutlich unter "FOBO". Was dahinter steckt und wie du die Angst überwindest.
22.02.2025, 15:45
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Im Restaurant würdest du am liebsten die gesamte Speisekarte bestellen? Im Job hältst du konstant die Augen nach einer anderen Stelle offen? Bei der Partnerwahl legst du dich nicht fest, weil vielleicht jemand Besseres da draußen auf dich wartet? Sich für etwas zu entscheiden, fällt schwer. Vor allem, weil dadurch automatisch andere Möglichkeiten verworfen werden.

Dan leidest du womöglich an "FOBO", der "Fear of Better Options" – wörtlich übersetzt die "Angst vor besseren Optionen". Der Begriff stammt von Autor Patrick McGinnis, der auch den weitaus bekannteren Ausdruck "FOMO", der "Fear of missing out" (der Angst, etwas zu verpassen) geprägt hat.

Qual der Wahl

FOBO bedeutet, dass man sich nicht entscheiden kann, weil man Angst hat, nicht die beste Option zu wählen. Die Qual der Wahl kann so belastend sein, dass Betroffene wichtige Entscheidungen aufschieben oder anderen überlassen. "Als Folge davon hältst du dich und andere hin", erklärt McGinnis.

Mögliche FOBO-Gründe:

  • Zu viele Möglichkeiten: Ob beim Job, Shoppen oder Partnerwahl – es gibt unzählige Optionen. Das klingt zwar nach Freiheit, kann aber auch überfordern. Je mehr Auswahl da ist, desto größer ist die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.
  • Vergleich durch Social Media: Instagram und Tiktok zeigen konstant, was andere haben und tun. Dadurch wird einem bewusst, wie viele Alternativen es gibt – und so kann es passieren, dass man am eigenen Lebensstil zweifelt.
  • Fehlendes Selbstvertrauen: Wer nicht genau weiß, was er will, dem fallen Entscheidungen schwerer. Statt auf das eigene Gefühl zu hören, wird sich nach außen orientiert.
  • Der Drang nach Perfektion: Menschen mit hohem Ehrgeiz, ausgeprägtem Perfektionismus und dem ständigen Wunsch, alles zu optimieren, sind besonders anfällig für FOBO.

Es gibt kein richtig oder falsch

Wer unter FOBO leidet, neigt laut McGinnis dazu, lange zu grübeln und abzuwägen – oft auch bei Kleinigkeiten. "Das kostet viel Zeit und Energie", sagt der Autor. Zudem führe die Angst, eine falsche Wahl zu treffen, häufig dazu, gar nichts zu entscheiden.

Um FOBO zu überwinden, solle man sich vor allem klarmachen, dass es keine perfekten oder komplett falschen Entscheidungen gibt. "In jedem Moment trifft man die bestmögliche Wahl – basierend auf dem eigenen Wissen, der Erfahrung und Gefühlslage", so McGinnis.

Drei Schritte, um FOBO loszuwerden:

1
Mit genug zufrieden sein
Wer immer nach etwas Besserem sucht, ist nie glücklich. Stattdessen sollte man sich darauf konzentrieren, was man hat, statt auf das, was einem fehlen könnte.
2
Selbstbewusstsein stärken
Vertraut man sich selbst, fällt es leichter, Entscheidungen zu treffen – ohne ständig zu zweifeln, ob es die richtige Wahl war.
3
Social-Media-Konsum reduzieren
Instagram & Co. zeigen ständig vermeintlich bessere Möglichkeiten. Wer weniger scrollt, vergleicht sich auch weniger.

Und wenn sich eine Wahl im Nachhinein als nicht optimal herausstellt? Dann hast du immerhin etwas gelernt und kannst beim nächsten Mal etwas anders machen.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 22.02.2025, 15:45
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