Bereits 2016 trat Taufatofua als erster Tongaer bei den Olympischen Sommerspielen in Rio im Taekwondo an, zwei Jahre später wurde er schließlich weltberühmt. Als Fahnenträger seines Landes marschierte er mit eingeöltem Oberkörper bei der Eröffnungsfeier von Pyeongchang durch das Stadion. Taufatofua hatte sich als Langläufer für Olympia qualifiziert, war einer der wenigen Sportler, die sowohl an Sommer- und Winterspielen teilnahmen. Bei den auf 2021 verschobenen Spielen von Tokio war der neuerlich als Taekwondo-Kämpfer qualifiziert und Fahnenträger seines Landes.
Olympia-Fans weltweit warteten bei der Eröffnungsfeier der Spiele von Peking 2022 am Freitag auf den nächsten Auftritt des Kult-Sportlers, doch Taufatofua tauchte nicht auf. Tonga war gar nicht vertreten.
In sozialen Netzwerken klärte der heute 38-Jährige auch, warum er nicht in Peking am Start ist. "Selbst wenn ich die Qualifikation geschafft hätte, wäre ich nicht im Stande gewesen, nach Peking zu gehen. Zurzeit ruft mich eine andere Pflicht, die es zu erfüllen gilt", meinte Taufatofua. Damit spielte der Tongaer auf den schweren Tsunami an, der Tonga zuletzt verwüstete. Nach einem Vulkanausbruch 40 Kilometer vor der Küste erfasste ein Tsunami den Inselstaat. Die Bevölkerung war tagelang von der Außenwelt abgeschnitten, Trinkwasser war verunreinigt.
Deshalb bat der Olympia-Star um Hilfe. "Die Spenden werden denen zugutekommen, die in größter Not sind, aber auch in die Infrastruktur, in Schulen und Krankenhäuser fließen", meinte der 38-Jährige.
Ans Aufhören denkt Taufatofua jedoch noch lange nicht. "Das ist kein Stopp, das ist nur die Halbzeitpause." Schon 2024 will er in Paris wieder dabei sein...