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Darum halten diese Fenster Hexen ab

In Vermont gibt es eine architektonische Besonderheit: Diverse Häuser sind mit schrägen Fenstern ausgestattet.

Heute Redaktion
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Bild: flickr cc by Larry Lamsa

Wer durch die Straßen von Vermont, einem Bundesstaat im Nordosten der USA, fährt, dem fallen schnell die außergewöhnlichen Fenster einiger Häuser auf: Direkt unter dem Dach, der Schräge angepasst. Aber warum eigentlich?

Hexenabwehr

Die Fensterchen sind als "Witch Windows", also Hexenfenster, bekannt und haben, entgegen ihrem Namen, die Aufgabe, Hexen abzuwehren: Die Legende besagt, dass Hexen durch die schrägen Fenster nicht mit ihrem Besen ins Haus fliegen können. Dass die Hexen auch absteigen und durch Türen gehen könnten, kommt in den Sagen nicht vor.

Im Gegensatz zu Salem, der Stadt der Hexenprozesse, gab es in Vermont nur einen bekannten Hexenprozess: Eine Witwe Krieger genannte Frau wurde wegen "Besitzes übernatürlicher Kräfte" schuldig gesprochen. Die Witwe wurde jedoch nicht verbrannt, sondern in einen eiskalten See geworfen. Der Glaube besagt, dass die magischen Kräfte sie nicht sinken lassen würden. Als die Frau doch unterging, wurde sie gerettet.

Sargfenster

Bei nur einem Hexenprozess scheint die Angst vor Hexen nicht genug Grund für die vielen schrägen Fenster zu sein. Eine weitere Erklärung könnte in Todesfällen und der Bezeichnung Sargfenster liegen. Ein Sprecher der Vermont Historical Society sagt gegenüber Medien, dass es schwer gewesen sei, einen Toten in einem Sarg über die kleinen, häufig gewundenen Treppen zu transportieren.

"Deswegen könnten die Särge durch das Fenster auf das nächste Vordach geschoben werden. Aber ehrlich gesagt: Auch das scheint uns eher unwahrscheinlich, zu groß ist die Gefahr eines herunterfallenden Sarges. Und der Aufwand ist auch nicht wirklich kleiner." (Red)