Der Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Hans-Georg Kräusslich, warnt vor der Bildung von neuen Mutationen des Coronavirus. Diese könnten sich vor allem in der Phase zwischen Erst- und Zweitimpfung bilden. Das teilte der Virologe gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung" mit.
"Besorgniserregend wäre insbesondere, wenn wir in den nächsten Wochen in eine Situation kämen, dass zahlreiche Menschen nach Erstimpfung einen inkompletten Schutz haben und gleichzeitig sehr viele Infektionen stattfinden. Das wäre eine Brutstätte für die Selektion von Varianten, die möglicherweise dem Impfstoff entkommen könnten", so der Experte in der "RNZ".
Und weiter: "Wenn wir viele Infektionen von Personen haben, die teilimmun, aber noch nicht richtig immun sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus dort festsetzen kann und resistente Varianten auftreten, schlicht höher. Wenn die Menschen komplett immun sind, ist das ein kleineres Problem", stellt Kräusslich in der "Rhein-Neckar-Zeitung" klar.
In Deutschland wurden in den letzten 24 Stunden insgesamt 5.011 Neuinfektionen und 34 Todesfälle vermeldet. Die 7-Tages-Inzidenz ist am Montag von 66,1 auf 68,0 gestiegen.