Oberösterreich

Darum ist Schwarz-Blau nach OÖ-Wahl wahrscheinlich

Der renommierte Politikberater Thomas Hofer erklärt in „Heute“ die Ausgangslage vor der Wahl. Eines ist klar: Es wird aus vielen Gründen hochspannend!

Peter Reidinger
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LH Thomas Stelzer (ÖVP, re.) und LH-Stv. Manfred Haimbuchner  (FPÖ): Neue Koalition nach der Wahl?
LH Thomas Stelzer (ÖVP, re.) und LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ): Neue Koalition nach der Wahl?
Bild: Land OÖ

Thomas Hofer im "Heute"-Gespräch: "Bei der ÖVP ist die Frage, ob ein Vierer vor dem Ergebnis steht oder nicht. Mit einem Vierer vorne wäre es ein echter Erfolg, liegt man darunter, hat man wohl die eigenen Erwartungen etwas enttäuscht. Zwischenzeitlich hatte man Traumwerte von 45, 46 Prozent, die jetzt nicht mehr erreichbar sind. Die Werte wurden auch durch den Bundestrend mittlerweile eingetrübt. Beim Thema Flüchtlinge muss die ÖVP die Kurz-Linie halten, macht es deshalb auch zum Thema".

Hofer weiter: "Das bereitet sicher auch der FPÖ Freude, da es ihr Kernthema ist. Die FPÖ ist jetzt seit Jahren unter Manfred Haimbuchner einen eigenen Kurs gefahren. Er könnte besser abschneiden, als viele glauben. Die Chance, dass man über 20 Prozent bleibt, ist groß. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass die FPÖ in der Regierung bleibt, ist hoch. Für die Bundes-ÖVP von Sebastian Kurz wäre es strategisch von Vorteil, wenn die FPÖ in OÖ Regierungsverantwortung hat. Dann hat man zur FPÖ eine Gesprächsebene, die FPÖ ist dann nicht komplett in Opposition".

Politikberater Thomas Hofer analysiert für "Heute" die Ausgangslage für die OÖ-Wahl 2021.
Politikberater Thomas Hofer analysiert für "Heute" die Ausgangslage für die OÖ-Wahl 2021.
Bild: Denise Auer

 Für die ÖVP wäre es strategisch von Vorteil, wenn die FPÖ in OÖ Regierungsverantwortung hat

So sieht Hofer die Grünen: "Die Grünen wären ohne die Klimakrise selbst in einer Krise, da es im Bund eine problematische Situation gibt. Für die Grünen wäre mehr drinnen gewesen".

"Die Grünen wären ohne Klimakrise selbst in der Krise" Thomas Hofer

Der Politik-Berater zur SPÖ: "Bei der SPÖ wäre ich überrascht, wenn sie vor der FPÖ liegt, das wäre ein Erfolg. Die SPÖ kann auf leichte Zugewinne hoffen, aber das wäre kein Ruhmesblatt, da hätte man mehr holen können".

Die Neos sieht Hofer so: "Den Neos könnte die bundespolitische Sogwirkung helfen, so könnten sie es in den Landtag schaffen. Das müsste für die Neos schon möglich sein, alles andere wäre eine Enttäuschung. Und: Die Vielzahl an Kleinparteien könnte auch noch eine Rolle spielen, weil sie ein paar Prozent wegnehmen könnten".