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Forscher: Rotes Fleisch ist doch nicht ungesund

Heute Redaktion
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Bislang galt besonders rotes Fleisch als Sündenbock für eine Reihe von Krankheiten. Doch laut aktuellen Untersuchungen besteht nicht wirklich ein Grund zur Sorge.

Atemnot, Hautrötungen und Kreislaufschock! Einige Menschen haben nach dem Essen von Steaks oder Wurst mit allergischen Reaktionen zu kämpfen.

Schuld daran sind Zuckerstoffe namens Galaktose-alpha-1,3 Galaktose (Alpha Gal). Diese Stoffe sitzen an der Oberfläche von Zellen von Säugetieren und können etwa bei Zeckenbissen durch den Speichel in die menschliche Blutbahn übertragen werden.

Daher galt rotes Fleisch auch lange als Verursacher vieler Krankheiten. Doch das stimmt nicht ganz. Denn wie Forscher nun herausgefunden haben, ist rotes Fleisch gar nicht so schädlich wie bisher gedacht.

Steaks, Salami und Co.

Stattdessen soll es sogar unbedenklich sein, zumindest in üblichen Mengen. Wer also gerne rotes Fleisch ist, muss sich nicht größere Sorgen um seine Gesundheit machen, als jene, die bewusst auf Steaks, Salami und Co. verzichten.

Wissenschafter zweier kanadischer Universitäten haben zahlreiche Studien und Publikationen zu dem Thema "Rotes Fleisch" genauer unter die Lupe genommen.

Dabei stellten die Forscher zwar fest, dass Menschen statistisch gesehen etwas seltener an Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes sterben, wenn sie weniger Steak oder Schinken essen. Ein Beweis für eine Verbindung sei dies aber nicht, so die Wissenschafter.

Menge macht das Gift

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO steigern Menschen, die mehrmals in der Woche rotes Fleisch essen, die Gefahr an Krebs zu erkranken. Selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen.

Doch wie so oft im Leben macht bekanntlich die Menge das Gift. Das gilt auch beim Thema Ernährung. Wer auf rotes Fleisch nicht verzichten möchte, kann dies auch weiterhin tun - allerdings in Maßen.

Immerhin müsse man bei Erkrankungen nicht nur ein Auge auf die Ernährung der Patienten werfen, sondern auch, ob diese sich regelmäßig bewegen, Sport treiben oder Medikamente nehmen. Die Schuld "nur" bei dem Konsum von "roten Fleisch" zu suchen, sei wissenschaftlich daher nicht korrekt.