Im beschaulichen Innviertel steigen die Bewohner auf die Barrikaden. Grund ist die B148. Sie ist eine der wichtigsten Ost-Westverbindungen, täglich donnern hier 20.000 Autos (davon 4.000 Lkw) durch die sanften Hügeln.
Im Ortsteil Elling in Weng im Innkreis (1.400 Einwohner) wurde vor rund einem Jahr ein Radargerät aufgestellt, um zumindest die Raser etwas einzubremsen. In immer mehr Gemeinden sollen die Geräte ja Schnellfahrer zur Kasse bitten, etwa auch in Traun oder in Ried.
Nun gibt es eine erste Bilanz: Laut Verkehrsressort wurden bis Ende Jänner 18.800 Temposünder zu schnell in der dortigen 70er-Zone erwischt. Dabei war nicht einmal ein Viertel der Geblitzten aus Österreich.
Für die Bewohner an der B148 ist der Verkehr eine große Belastung. Manfred Rosner vom Verein "Lebensraum B148" sagt zu "Heute": "Es ist massiv gefährlich und massiv laut". Das Problem: Die Lenker kommen von der Autobahn und plötzlich fahren auf der Strecke Radfahrer, Traktoren. Ziel sei eine völlig kreuzungsfreie B148. Gefährlich sei vor allem der Abschnitt zwischen Altheim und Braunau.
Und weil die ausländischen Behörden nicht immer die Daten zu den Schnellfahrern liefern, verlaufen viele Verfahren im Sand. Mehr als 2.700 Lenker entkamen deshalb einer Geldstrafe.
Für die Eintreibung von Strafen kann sich FPÖ-Landesrat Günther Steinkellner harte Maßnahmen für ausländische Raser vorstellen - wie sie in anderen Ländern der EU bereits praktiziert werden: "Vor dem Radar sind alle gleich. Wer zu schnell unterwegs ist, der wird geblitzt", so Steinkellner gegenüber "Heute".
Zahlreiche neue Radargeräte sorgen für Aufregung bei vielen Autofahrern. Die einen finden es gut, dass die Geschwindigkeit genau überprüft wird, andere sehen darin eine Abzocke. Fakt ist: Die Geräte werden immer besser und genauer, es passieren immer weniger Fehler bei der Aufnahme.
Und weiter: "Wenn ein ausländischer Lenker auf österreichischem Boden erwischt wird und zahlreiche, unbezahlte Strafen vorliegen, wäre die Einbehaltung des Fahrzeugs als Pfand ein wirksames und vorstellbares Mittel. So würde man mit derselben Konsequenz auch ausländische Raser zur Kasse bitten", so Steinkellner.
Insgesamt hat das Radar schon 1,6 Millionen Euro an Strafgeldern gebracht. Die betroffenen Anrainer sind froh, dass es den Blitzer gibt, sie hoffen aber auf weitere Schritte.