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Darum sehen autonome Autos so komisch aus

Viele Autobauer stellen in letzter Zeit ihre selbstfahrenden Prototypen vor. Aber warum sehen die alle so seltsam aus?

Heute Redaktion
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Elektrische und selbstfahrende Autos sind zwar im Trend, so richtig trendy sehen die meisten davon aber nicht aus. Die Kästen mit ihren geschwungenen Linien und verglasten Wänden wirken oft eher wie ein überdimensionales Spielzeug als ein Auto. Im Video oben sehen Sie Beispiele für besonders auffällige Designs.

Der Schweizer Autoexperte Frank M. Rinderknecht, CEO von Rinspeed, findet die Designs teils nicht sehr gelungen. Der Grund für das oft lächerliche Aussehen von E-Autos sei, dass bei diesen Fahrzeugen Ingenieure am Werk seien, die den Menschen und dessen Emotionen vergessen würden. "Sie sind sich nicht bewusst, wie wichtig der erste optische Eindruck für das Image eines Autos ist", sagt Rinderknecht zu "20 Minuten".

"Der BMW sieht so ulkig aus"

Der Experte nennt ein Beispiel: "Wenn ich hinter einem BMW i3 fahre, kriege ich Schweißausbrüche, weil der so ulkig aussieht." Beim E-Auto von BMW seien es die schmalen Reifen, die einfach nicht zum Bild eines coolen Autos passen.

Dieses Auto findet Rinderknecht "ulkig". (Quelle: BMW)

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Der Grund für die niedrige Breite der Reifen ist, dass sich so der Reibungswiderstand am Boden reduzieren lässt. Das wiederum erhöht die Reichweite des Fahrzeugs. Aus Sicht eines Ingenieurs mag das sinnvoll sein, viele Konsumenten bevorzugen laut Rinderknecht aber breite Reifen.

Tesla machts richtig

Der Fokus auf den Konsumenten sei genau das, was den US-Autobauer Tesla so beliebt mache. "Das ist wie bei Schweizer Uhren – eine Rolex kauft man auch nicht wegen der Leistung, sondern weil sie ein Schmuckstück ist", so Rinderknecht. Für CEO Elon Musk stehen laut Rinderknecht die Menschen im Fokus, bei vielen anderen Autobauern gehen sie vergessen. Und was die Reifenbreite angeht, hat Tesla prompt beschlossen, bei den neuen Modellen auf breitere Pneus und etwas weniger Reichweite zu setzen.

Von einem ist Rinderknecht zudem überzeugt: Wie gut oder komisch die Autos aussehen, sei keine Geldfrage. "Schlechtes Design kostet genau gleich viel wie gutes", so der Experte.

Futurismus funktioniert nicht

Entwickeln manche Autobauer extra schräge Designs, um futuristisch zu wirken? Denkbar wäre es, aber Rinderknecht findet nicht, dass das funktioniert. Es gebe ein gewisses Design-Spektrum, das als Mainstream gilt. Alles, was zu stark davon abweicht, werde von der Mehrheit abgelehnt. "Wer sonst schon für ein teureres Fahrzeug zahlt, will sich nicht für das auffällige Aussehen rechtfertigen müssen", so Rinderknecht.

In Sachen Design gilt ein Leitspruch: "Form follows function". Das zeigt sich etwa bei ergonomischen Fragen: Soll ein Passagier in einem Bus stehen können, muss das Fahrzeug zwangsläufig höher sein. Je mehr der Verwendungszweck eines selbstfahrenden Autos von dem eines herkömmlichen Fahrzeugs abweicht, desto stärker dürften sich auch deren Designs unterscheiden.

Ebenfalls auffallend ist, dass auf Prototypen von autonomen Autos oft noch viel von der Sensorik sichtbar ist, weil sie außen angebracht ist. Bei marktreifen Fahrzeugen dürften diese Geräte aber keinen Einfluss mehr auf das Aussehen haben. Wie der Rest der Technik sollen sie schließlich unter der Haube landen.

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