Oberösterreich

Darum sollen bald alle mehr Gehalt bekommen

Die Arbeitnehmer in Österreich sollen bald ein kräftiges Gehaltsplus bekommen. Das fordert die AK. Und sie nennt auch einen Grund.

Peter Reidinger
Teilen
Die Arbeiterkammer fordert, dass Arbeitnehmer (im Bild Voest-Arbeiter) ein saftiges Gehaltsplus bekommen.
Die Arbeiterkammer fordert, dass Arbeitnehmer (im Bild Voest-Arbeiter) ein saftiges Gehaltsplus bekommen.
voestalpine

Die Arbeiterkammer (AK) in Oberösterreich fordert, dass Arbeitnehmer bald deutlich mehr am Gehaltszettel stehen haben. Und, dass es Arbeitszeitverkürzungen gibt. 

Grund: Die bessere Konjunktur nach der Corona-Krise. 

"Der spürbare Wirtschaftsaufschwung muss für kräftige reale Steigerungen von Löhnen und Gehältern sowie für moderne Formen der Arbeitszeitverkürzung genutzt werden", fordert AK-Präsident Johann Kalliauer.

In der durch die Corona-Lockdowns ausgelösten Wirtschaftskrise seien die Unternehmen mit Zigmilliarden an Steuermitteln gestützt worden, so die AK weiter.

"Obwohl die Gewinne der an der Wiener Börse notierten Unternehmen im Vorjahr deutlich zurückgegangen sind, haben sie für heuer doppelt so hohe Ausschüttungen aus den Vorjahresgewinnen geplant wie im Jahr davor. Die Arbeitnehmer/-innen aber mussten in der Krise teils massive Ein­kommensverluste hinnehmen", so die AK.

In Österreich würden die Gewinnausschüttungen unverhältnismäßig steigen. Obwohl der Gewinn der 17 von der AK Wien untersuchten Börse-Unternehmen um 39 Prozent eingebrochen ist und trotz der In­anspruchnahme öffentlicher Gelder (Kurzarbeit), würden sich die geplanten Ausschüttungen für 2021 auf 3,2 Milliarden Euro belaufen, doppelt so viel wie 2020, rechnet die Arbeiterkammer vor.

AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer fordert mehr Geld für Arbeitnehmer.
AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer fordert mehr Geld für Arbeitnehmer.
FOLTIN Jindrich / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Die Arbeitnehmer hingegen würden aufgrund der Krise in finanziellen Schwierigkeiten stecken.

Laut Eurofound hatte im Frühjahr 2020 etwas mehr als ein Viertel (28,2 Prozent) der in Österreich lebenden Familien finanzielle Schwierigkeiten.

"Ein Jahr später war es bereits über ein Drittel (37,5 Prozent). Besonders betroffen sind Frauen. Im Frühjahr 2021 hatten mehr als 40 Prozent der Frauen Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen das Auslangen zu finden (Männer: 33,8 Prozent)", heißt es in der Aussendung.

"Fordern Reallohn-Wachstum und Arbeitszeitverkürzung"

Das starke Wachstum im zweiten Quartal 2021 habe nun einen wirtschaftlichen Aufschwung eingeläutet. Die Industrie habe bereits das Niveau vor Ausbruch der Pandemie überschritten und sei international auf der Überholspur.

"Wir fordern daher ein kräftiges Reallohn-Wachstum und kluge Formen der Arbeitszeitverkürzung", sagt der AK-Präsident.