Oberösterreich

Darum stecken sich derzeit so extrem viele Kinder an

Immer mehr Kinder in Oberösterreich infizieren sich mit dem Corona-Virus. Aber was ist schuld an dieser Entwicklung? Wir haben nachgefragt.

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In Oberösterreich sind aktuell sehr viele Kinder mit dem Corona-Virus infiziert.
In Oberösterreich sind aktuell sehr viele Kinder mit dem Corona-Virus infiziert.
Getty Images

Es ist eine beängstigende Entwicklung: Bei den Kindern zwischen 5 und 14 Jahren liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit in Oberösterreich bei 3.154. Zum Vergleich: Nimmt man alle Altersgruppen zusammen, also den Wert für ganz Oberösterreich, liegt die Inzidenz bei 1.673. 

Das heißt, immer mehr Kinder sind mit dem Virus infiziert. Das zeigt sich auch bei den Zahlen aus den heimischen Schulen. Dort sind in der Vorwoche bei den PCR-Tests an den Schulen 1.210 Schülerinnen und Schüler positiv auf Corona getestet worden.

Aber warum ist das so? Warum trifft es aktuell so viele Kinder? Wir haben Tilman Königswieser, den ärztlichen Leiter des Salzkammergut Klinikums (er ist auch Kinderarzt) gefragt:

 "Das ist recht einfach. Es liegt an der Delta-Variante. Die ist so viel ansteckender als alle anderen Varianten und deshalb breitet sich das Virus schon in kleinen Gruppen sehr schnell aus und deshalb trifft es nun auch viel mehr Kinder", erklärt er.

"Kinder sind mittlerweile Treiber der Pandemie"

Das Virus sei nun ähnlich ansteckend wie die Schafblattern (Windpocken), betont Königswieser. Und weil die Kinder eben gerne einmal in Gruppen sind und das mit dem Abstand-halten nicht so gut funktioniert, hat die hohe Zahl der Infektionen noch eine weitere Auswirkung:

 "Kinder sind derzeit ganz klar Treiber in der Pandemie. Vor allem auch, weil viele Infektionen asymptomatisch verlaufen und oft spät oder gar nicht bemerkt werden. So können sie natürlich viele andere Menschen anstecken", so Königswieser.

Er tritt deshalb auch für eine Impfung von Kindern ein und appelliert an die Erwachsenen. "Wenn wir uns alle Impfen lassen und die Maßnahmen mittragen sorgen wir auch dafür, dass unsere Kinder sicher sind", sagt er.

Aber eines will er nicht, nämlich die Schulen schließen. "Das muss die letzte Möglichkeit sein. Und wir Erwachsenen können eben dafür sorgen, dass es nicht passiert, wenn wir uns alle impfen lassen."

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