Coronavirus
Darum wurden 100.000 Dosen noch nicht verimpft
Rund 100.000 Impfdosen werden von Bundesländern gehortet statt verimpft. Was es damit auf sich hat, sagt der Präsident der Arzneimittel-Großhändler.
670.305 Impfdosen wurden bisher von den Bundesländern abgerufen, 570.315 an die jeweiligen Impfstellen ausgeliefert und 535.870 Impfungen in den E-Impfpass eingetragen. Warum 100.000 Dosen dabei noch nicht verimpft wurden, erklärt Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender von Herba Chemosan und Präsident des Verbandes der österreichischen Arzneimittel-Großhändler (PHAGO), im Ö1-"Morgenjournal". Es gehe um Planungssicherheit.
Die Impfdosen-Koordination sei ein "Zusammenspiel zwischen Bund und Ländern", so Windischbauer, der Bund stelle den E-Shop für die Dosen zur Verfügung, das Bundesheer übernehme die Verteilung auf die Bundesländer und die Dosen würden dann in die Großhandelsniederlassungen der Bundesländer geliefert. Dann könnten die Bundesländer über die Impfkoordination die Verimpfung organisieren.
Kein Impfen "auf Sicht" mehr
Ein "Horten" von Impfdosen will der Präsident nicht gelten lassen. Einerseits würden vom System auch Impfdosen erfasst, die noch nicht einmal in Österreich angeliefert wurden – andererseits müsse mit den vorhandenen Mengen punktgenau geplant werden, da bereits Geimpfte einen zweiten Stich benötigen und ein Teil der Impfstoffe in einem kleinen Zeitfenster verimpft werden müsse, damit der Impfstoff wirksam bleibe. Es sei ein Abrufen der Impfstoffe "auf Sicht".
Bisher sei man mit diesem System gut gefahren, so Windischbauer, nun müsse sich aber an der Impfstrategie etwas ändern. Der Grund: Sowohl von Biontech-Pfizer, als auch von AstraZeneca kämen nun regelmäßige und große Lieferungen in Österreich an, mit denen man leichter planen und nun schneller impfen könne. Aufpassen müsse man aber trotzdem weiter, dass kein "Verwurf" stattfinde, also angeforderte Impfdosen in den Bundesländern auch tatsächlich verimpft werden.