Oberösterreich

Darum wurden Schüler heute in der Bim unterrichtet

40 Schüler der HAK Auhof und des BRG solarCity wurden Donnerstag in der Bim unterrichtet – Fakt. "Heute" erklärt warum. 

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Schulstunde Donnertagvormittag in der Bim. Die Schüler mussten Fragen beantworten und entscheiden, ob es sich um Fakten oder Fake-News handelt.
Schulstunde Donnertagvormittag in der Bim. Die Schüler mussten Fragen beantworten und entscheiden, ob es sich um Fakten oder Fake-News handelt.
JKU Linz

Donnerstag, 10 Uhr früh, an der Remise Sonnensteinstraße. Die Bim ist bereits vollbesetzt, Schüler und Lehrer haben schon Platz genommen, warten nur mehr auf die Abfahrt. Von Schulbüchern und Heften – keine Spur. Und das braucht's auch gar nicht.

Denn der Unterricht für die 40 Schüler der HAK Auhof und des BRG solarCity findet heute auf eine ganz andere Art und Weise statt. Die Schüler sind mit Kärtchen ausgestattet. Die brauchen sie, um auf die Fragen, die ihnen gleich gestellt werden, antworten zu können. Die Fragen allerdings, kommen heute nicht wie gewohnt von ihren Lehrern, sondern von Wissenschaftlern der Johannes Kepler Universität Linz (JKU).

Sechs Wissenschaftler stellten Schülern Fragen

Die Schulklassen sind nämlich der Einladung von Rektor Meinhard Lukas gefolgt, der im Rahmen der neuen Imagekampagne der JKU ("Wir sind jung, wir dürfen das"), zur Klassenfahrt der besonderen Art bzw. der Jungfernfahrt der JKU-Bim eingeladen hatte. Die Schüler sollen sich so spielerisch der Welt der Wissenschaft annähern, vieles kritisch hinterfragen und sich damit "nicht alles reindrücken lassen", so Meinhard, der selbst auch in der Bim mitfuhr.

Das Programm für die heutige Unterrichtsstunde: Sechs Wissenschaftler der JKU aus unterschiedlichsten Forschungsbereichen stellen den Schülern jeweils zwei Fragen – alle drehen sich rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Mit Kärtchen entscheidet jeder Schüler dann, ob die einzelne Frage einem Fakt (Grün) entspricht oder Fake-News (Rot) ist. Die Bim fährt in dieser Zeit von der Sonnensteinstraße zur Endstation Universität und wieder zurück.

Von Alkohol fürs Klima und übers Färben von Kleidung

"Alkohol ist gut fürs Klima? Was glaubt ihr? Fakt oder Fake", fragt Wolfgang Schöfberger, vom Institut für Organische Chemie, die Schüler. Viele grüne Kärtchen wandern in die Luft. Und sie alle haben recht. Denn die elektrochemische Umwandlung von CO2 in Alkohol leistet einen Beitrag zu einer sauberen Energieversorgung und zum Klimaschutz. Hätten Sie's gewusst?

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    Mit Kärtchen stimmten die Schüler über die einzelnen Fragen ab, bewerteten sie als Fakt oder Fake-News.
    Mit Kärtchen stimmten die Schüler über die einzelnen Fragen ab, bewerteten sie als Fakt oder Fake-News.
    JKU Linz

    Spannend auch die Frage von Polymerwissenschaftlerin Sabine Hild zur Bekleidungsindustrie: "Beim Färben von Kleidung gibt es verschiedene Prozessschritte. Von allen Schritten ist das Färben der umweltschädlichste Prozessschritt. Fakt oder Fake?" Die Auflösung: Auch das ist ein Fakt! Egal ob synthetische oder natürliche Farben, das Färben belastet als Produktionsschritt die Umwelt am meisten. Vor allem der enorme Wasserverbrauch wirkt sich hier aus, erklärt die Expertin.

    Das sagten die Schüler zum mobilen Unterricht

    Knapp eine Stunde ist die Bildungs-Bim unterwegs, fährt schließlich wieder in die Remise Sonnensteinstraße zurück. Und wie war jetzt die ungewohnte Schulstunde so?

    "Super interessant, weil ich mich gern mit Umweltthemen befasse", sagt die 15-jährige Jelena Grgic. Sie ist wie Maximilian Brunner (15) Schüler der 2 JK in der HAK Auhof. Er stimmt ihr zu. Für ihn die spannendste Frage war jene zum Mikroplastik in der Bekleidungsindustrie und dem Fakt, dass dort mehr Mikroplastik produziert wird als etwa in der Kosmetikindustrie. 

    Später an die Uni zu gehen, das kann sich Jelena gut vorstellen. Interessieren würde sie da vor allem Umweltrecht – ein Studienschwerpunkt, der auch an der JKU angeboten wird. Bis dahin dauert es aber noch drei Jahre. Direktor Meinhard Lukas würd's jedenfalls freuen.