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Darum zählte Benzemas Tor im Königsliga-Finale nicht

Mit 1:0 siegt Real Madrid im Champions-League-Finale gegen Liverpool. Doch warum wurde ein Tor von Karim Benzema aberkannt?

Heute Redaktion
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Ein Tor von Benzema wurde aberkannt.
Ein Tor von Benzema wurde aberkannt.
IMAGO/Action Plus

Was für ein Champions-League-Abend! Zunächst wurde das Finale mit massiver Verspätung angepfiffen. Der Grund: Schockierende Szenen – Fans kletterten über den Zaun und stürmten ins Stadion. Die Sicherheitskräfte waren vom großen Fan-Ansturm heillos überfordert, auf Videos war zu sehen, wie gegen die Anhängerinnen und Anhänger Tränengas eingesetzt wurde. Das Spiel dann, das Real Madrid mit 1:0 gegen Liverpool gewann, war im Gegensatz dazu lange Zeit ruhig. Zumindest bis kurz vor der Pause.

Dann nämlich traf Real-Madrid-Star Karim Benzema ins Tor des FC Liverpool – und das aus dem Nichts! Im Vorfeld waren die Briten die klar bessere Mannschaft, das Team von Carlo Ancelotti hatte es seinem Goalie Thibaut Courtois zu verdanken, dass es noch 0:0 stand. Benzema erlief sich also einen langen Ball, verpasste dann jedoch den Abschluss und legte in die Mitte. Dort waren sich Alisson Becker und Ibrahima Konate nicht einig, weshalb Federico Valverde herangerauscht kam und den Ball zu Benzema spitzelte, der die Kugel ins Tor brachte. Doch nach VAR-Check entschied der Schiri: kein Treffer!

Warum zählte das Tor nicht?

Und trotz des Riesen-Aufschreis und der Meinung vieler Fans, dass das Tor hätte zählen müssen, ist eindeutig: Die Entscheidung war richtig. Warum? Weil Benzema beim Zuspiel im Abseits stand – und der Ball zwar zuvor von zwei Liverpool-Verteidigern berührt wurde, diese aber nur versuchten, den Ball zu blocken und nicht diesen zu spielen. Oder um es mit den Worten der deutschen Schiri-Experten von "Collinas Erben" zu sagen: "Im Moment des Ballkontakts von Valverde ist Benzema im Abseits. Die anschließende Aktion der beiden Liverpooler ist kein 'deliberate play', sondern ein Blocken und damit eine 'deflection', die das Abseits nicht aufhebt. Daher korrekte Entscheidung."

Einverstanden waren trotzdem nicht alle Fans mit der Entscheidung. "Also mit der Auslegung tue ich mich extrem schwer!", meinten gleich mehrere  Twitter-User. Einer meinte: "An der Konfusion sieht man übrigens wieder, wie bescheuert die Regel formuliert ist." Das deutsche Fußball-Magazin "Fums" twitterte: "Mittwoch: 'Wir schauen Samstag CL-Finale. Ja, du bist kein Fußball-Fan, aber komm doch vorbei, die Regeln sind easy zu erklären … ' Samstag: '22:35 Uhr: Also wenn äh, Fabinho nach Valverde und Benzema hinter dem Torhüter passiv kniet, dann … noch ein Bier?'"

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    Finale der Champions League: Liverpool gegen Real Madrid
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