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Das Apple iPhone X im großen "Heute"-Test

Was kann das neue Apple-Flaggschiff? Wir haben das iPhone X geprüft - so hat es sich im Alltag bewährt!

Heute Redaktion
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Das iPhone X kostet in der günstigsten Variante 1.149 Euro – ob das jüngste Apple-Smartphone den gesalzenen Preis wert ist, das haben wir seit dem Österreich-Start am 3. November ausgiebig getestet.

Schon auf den ersten Blick fallen Kennern einige Neuerungen auf. Da wäre einerseits das helle und farbstarke 5,8'' OLED-Display mit einer Auflösung von 2.436 x 1.125 Pixeln, das jetzt fast die gesamte Vorderseite des iPhone einnimmt. Dadurch bietet das Gerät sogar eine größere Bildschirmdiagonale als das iPhone 8 Plus, obwohl es insgesamt kleiner ist.

(Die ersten Eindrücke: iPhone X unboxing)

Gewöhnungsbedürftig allerdings die trapezförmige Aussparung am Kopfende: Wenn wir Videos im Vollbildmodus schauen, verbirgt die schwarze Fläche einen Teil des Bildes. Dafür ist der Platz gut genützt und mit hochmoderner Technik vollgepackt: Infrafotkamera, Infrarotbeleuchter, Näherungssensor, Umgebungslichtsensor, Lautsprecher, Mikrofon, 7 Megapixel-Kamera und Punktprojektor sind dort beheimatet und machen im Zusammenspiel Apples Face-ID-Technologie möglich.

Letztere entsperrt das iPhone nun anstelle des Fingerabdruck-Sensors, der gemeinsam mit dem Home-Button weggefallen ist: Nach dem ersten Einschalten scannt das Smartphone das Gesicht des Besitzers – und sperrt ihm künftig automatisch auf. Dass das seine Tücken hat – Stichwort Zwillinge – hat die Netzgemeinde bereits bewiesen. Im Alltag hat das System aber gut funktioniert, sogar bei schlechten Lichtverhältnissen, und wir haben den Fingerabdrucksensor nicht vermisst.

Fingerabdruck-Falle auf der Rückseite

Auch die Rückseite des iPhone X besteht zur Gänze aus Glas. Das fühlt sich hochwertig an, ist allerdings sehr anfällig für Fingerabdrücke. Und: Glas kann brechen, weshalb jetzt beide Seiten potenziell für Sprünge anfällig sind.

Ein Oval im oberen linken Teil beherbergt eine 12 Megapixel-Kamera mit zwei Objektiven – einem Tele und einem Weitwinkel, beide mit Bildstabilisierung und lichtstarker Offblende (f1.8 im Weitwinkel, f2.4 im Tele). Und mit der iPhone-Kamera können derzeit nur die wenigsten Smartphones mithalten. Sie liefert selbst bei schlechten Lichtverhältnissen rauscharme – wenn auch leicht überbelichtete – Bilder und ermöglicht Dank dem neuen Porträtmodus sogar das Spiel mit Tiefenschärfe und Bokeh-Effekten.

Was manche stören könnte: Die Kamera-Ausbuchtung auf der Rückseite ist seit den letzten iPhone-Generationen stetig gewachsen und mittlerweile schon recht groß. Wenn man das Smartphone auf eine glatte Oberfläche legt, wackelt es kurz. Im Alltag fiel das für uns aber kaum ins Gewicht und wir blieben etwa auch nicht hängen, wenn wir das Handy aus der Jackentasche zogen.

Wir haben eingangs bereits erwähnt, dass der Home-Button nun Geschichte ist. Der anfängliche Beißreflex mancher Beobachter gegen diese Entscheidung hat sich als unbegründet herausgestellt. Statt auf den Button zu drücken wischen wir nun ganz einfach vom unteren Bildschirmrand nach oben, um zum Startbildschirm zu kommen – nach kurzer Eingewöhnungszeit funktioniert's perfekt.

Fazit: Kaufen, oder nicht?

Ob das iPhone X seinen Preis wert ist? Nun, das neue Apple-Flaggschiff fühlt sich mit seiner verglasten Rückseite und dem Seitenstreifen aus Chirurgenstahl allein haptisch schon enorm hochwertig an – von den oben erwähnten technischen Feinheiten ganz zu schweigen.

Finanzstarke Handynutzer argumentieren aus ihrer Sicht mit Recht, bei einem täglichen Begleiter und Alleskönner dürfe man schon mal etwas tiefer in die Tasche greifen, und gönnen sich ein neues Prestigeobjekt. Für den Normalbürger hingegen bietet das iPhone X aber noch keine Funktion, die ein anderes Smartphone nicht auch zufriedenstellend erfüllen könnte – für einen kleineren Preis. (pic)