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Das Chaos-Protokoll des Schiffsdramas

Heute Redaktion
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Erste Meldungen über das Kentern der "Costa Concordia" in der Nacht zum 14. Jänner klangen noch harmlos - doch bald wuchs sich das Unglück des Luxus-Dampfers vor Italien zur totalen Katastrophe aus. Mittlerweile verwenden die Retter sogar Sprengstoff, um zu den Vermissten vorzudringen. Die Chronologie des Unglücks vor der toskanischen Küste liest sich wie ein Chaos-Protokoll.

Erste Meldungen über das Kentern der "Costa Concordia" in der Nacht zum 14. Jänner klangen noch harmlos – doch bald wuchs sich das Unglück des Luxus-Dampfers vor Italien zur totalen Katastrophe aus. Mittlerweile verwenden die Retter sogar Sprengstoff, um zu den Vermissten vorzudringen. Die Chronologie des Unglücks vor der toskanischen Küste liest sich wie ein Chaos-Protokoll.

Freitag, 13. Jänner:

19.05 Uhr: Der Luxus-Dampfer „ Costa Concordia“ verlässt den Hafen von Civitavecchia. Das schwimmende Hotel mit mehreren Pools, Kinos und einer Diskothek gehört laut Eigentümer zu den modernsten und größten Kreuzfahrtschiffen, die derzeit auf den Meeren unterwegs sind. Der 290 Meter lange Luxusliner wurde 2006 für 450 Millionen Euro gebaut und bietet in 1.500 Kabinen Platz für 3.780 Passagiere. Das Schiff ist 290 Meter lang und rund 40 Meter breit. 1.100 Besatzungsmitglieder kümmern sich um die Gäste, 21.25 Uhr:

21.45 Uhr:

Kurz vor dem Unglück soll die Schwester des Restaurantleiters den Risikokurs : „In Kürze wird die Concordia ganz, ganz nahe an unserer Insel vorbeifahren. Ein Gruß an meinen Bruder, der in Savona von Bord gehen und endlich seine Ferien genießen wird“, so ihr Posting.

21.57 Uhr:

Zum Zeitpunkt des Unglücks steht Schettino selbst auf der Kommandobrücke, wie der Staatsanwalt später erklärt. Er soll auch seinen Oberkellner gerufen haben, um ihm die nahe Vorbeifahrt von oben zu zeigen. Der Luxusliner kracht auf einen Felsen vor der Insel Giglio. Pasagiere berichten von starken Erschütterungen, der Strom fällt aus, bis die Notbeleuchtung anspringt. An Bord bricht Chaos aus. Das Schiff neigt sich erst auf die eine, dann auf die andere Seite. 22.30 Uhr:

Erst jetzt, eine halbe Stunde, nach dem Kentern, setzt die „Concordia“ einen ersten Notruf ab, der Kapitän verharmlost die Katastrophe. „Tutto okay“, meldet er in einem der ersten Funksprüche - 23.40 Uhr: Die Passagiere werden in die Rettungsboote gebracht und zur nahen Insel gefahren. Offizier Manrico Giampedroni hilft den Urlaubern. Viele verletzen sich in dem Tumult an Bord, auch weil das Schiff schon beträchtliche Schräglage hat. Schon um diese Zeit soll Schettino am Ufer gesichtet worden und in einem Taxi abgehauen sein. .

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Samstag, 14. Jänner

00.50 Uhr:

Die ersten Informationen, die über die Nachrichtenagenturen laufen, klingen noch harmlos: Vor der italienischen Westküste sei ein Kreuzfahrtschiff auf eine Sandbank gelaufen, heißt es lapidar. Die rund 4.200 Passagiere an Bord der „Costa Concordia“ seien bereits mit Rettungsbooten in Sicherheit gebracht worden. "Die Passagiere sind nicht in Gefahr, eine Rettungsaktion ist im Gang", wird der Sprecher der Küstenwache zitiert.

01.15 Uhr:

„Die Rettungsaktion ist in vollem Gang“, berichtet der Bürgermeister der Gemeinde Isola del Giglio, Sergio Ortelli. Die Passagiere sollen zunächst auf der Insel untergebracht werden.

01.42 Uhr:

Der Kapitän , er hat sein Schiff wohl schon verlassen: „Wir können nicht mehr an Bord des Schiffes gehen, weil es zur Heckseite kippt.“ Der Offizier daraufhin völlig überrascht: „Kommandant, haben Sie das Schiff verlassen?“ Der Kapitän darauf: „Nein, nein, natürlich nicht!“

01.46 Uhr:

Ein Offizier erreicht Schettino am Handy, als noch Hunderte Menschen an Bord des kippenden Schiffes sind. Der Hafen-Mitarbeiter fordert: „Jetzt begeben Sie sich zum Bug, Sie klettern die Rettungsleiter hoch und leiten die Evakuierung!“ Der Offizier wird im Verlauf des Telefonats immer ungehaltener. „Sie müssen uns sagen, wie viele Leute da noch sind, Kinder, Frauen, Passagiere, die genauen Zahlen in jeder Kategorie!“, fordert er Schettino auf. Und dann schreit er den Kapitän an: "Was machen Sie? Geben Sie die Rettung auf?" Der Kapitän darauf: "Nein, nein, ich bin da, ich koordiniere die Rettung". Zuvor war Schettiono aber schon von Zeugen am Ufer gesichtet. Der Offizier sagt, es gebe "bereits Leichen". "Wie viele?", fragt Schettino zurück. Der Offizier darauf: "Das müssen doch Sie mir sagen! Was machen Sie? - Jetzt kehren Sie nach da oben zurück und sagen Sie uns, was wir machen können!"

02.35 Uhr:

Die italiensiche Nachrichtenagentur ANSA berichtet von "2 Toten bei Kreuzfahrtschiff-Unglück vor Italien".

03.39 Uhr:

Die Zahl der Opfer steigt. Jetzt ist von mindestens sechs Toten die Rede.

03.41 Uhr:

Jetzt wird über die Agenturen bekannt, dass sich an Bord befanden laut dem Außenministerium in Wien auch Österreicher befinden.

06.30 Uhr:

Der Bürgermeister der Insel Giglio, Sergio Ortelli, spricht jetzt von bis zu acht Todesopfern und etwa 30 Verletzten, mehrere von ihnen schwer. Immer noch ist nicht klar, wie viele Österreicher an Bord sind und ob jemand von ihnen unter den Opfern ist.

07.39 Uhr:

Die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere nennt das Schiffsunglück eine "bestürzende Tragödie". Den Angehörigen der Opfer spricht die in Genua ansässige Gesellschaft ihr Beileid aus.

08.49 Uhr:

Bei Tageslicht zeigt sich, wie schwer der Schaden wirklich ist: In der „Costa Concordia“ klafft auf der linken Seite ein etwa 70 Meter langer Riss.

09.05 Uhr:

Tauchereinheiten sollen nach Vermissten suchen, heißt es jetzt.

10.29 Uhr:

Es wird bekannt, dass die Mehrheit der Passagiere, die sich an Bord des vor der Westküste Italiens verunglückten Kreuzfahrtschiffes befanden, Ausländer sind. Wieviele Österreicher unter den Passagieren sind, ist noch unklar. Der österreichische Botschafter in Rom, Christian Berlakovits, reist in die Ortschaft Porto Santo Stefano an der toskanischen Küste, wo die Überlebenden in Sicherheit gebracht wurden, um sich über den Zustand österreichischer Passagiere zu erkundigen.

11.35 Uhr:

Ein menschlicher Fehler oder ein Defekt des elektronischen Systems werden laut Experten als die wahrscheinlichsten Ursachen genannt.

13.16 Uhr:

Es wird bekannt, dass an Bord des Schiffs war.

15.17 Uhr:

Erste Zweifel am Verhalten der Besatzung werden laut. Eine Reihe von Passagieren klagt, die Besatzung habe für die Rettungsaktionen nicht richtig ausgebildet gewirkt. Das Hafenamt von Livorno ordnet eine Untersuchung der Unglücksursache sowie des Umgang der Crew mit Rettungsbooten und Schwimmwesten an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Herbeiführung eines Schiffbruchs.

14.50 Uhr:

Laut Reiseveranstalter werden die österreichischen Passagiere aus der Hafenstadt Savona in die Heimat zurückgebracht. Aus der Badeortschaft Porto Santo Stefano seien Busse organisiert, die die Österreicher nach Savona bringen sollten.

16.14 Uhr:

Der Kapitän verteidigt sich in einem TV-Interview: "Das Schiff hat einen Felsen gerammt, der in den Seekarten nicht eingetragen war. Laut den Seekarten hätten wir dort genügend Grund unter uns haben sollen", so Schettino.

16.16 Uhr:

Die Anzahl der österreichischen Passagiere wird mit 72 bis 74 bekannt gegeben.

17.38 Uhr:

Als gesichert gilt nun: Zwei französische Touristen und ein peruanisches Besatzungsmitglied sind bei dem Schiffbruch ums Leben gekommen. Die drei Leichen seien in der Zwischenzeit identifiziert.

17.52 Uhr:

50 der 72 österreichischen Passagiere sind in Richtung Österreich unterwegs.

18.15 Uhr:

Ein geretteter Passagier kritisiert die Mannschaft. , sagt der 70-jährige Franzose. „Man hat uns gesagt, es gebe ein Problem mit dem Generator und weiter nichts.“

18.25 Uhr:

Liegt ein Fahrfehler vor? Nach ersten Ermittlungen habe das Schiff einen Felsen gerammt, sagt Costa-Crociera-Chef Gianni Onorato dem TV-Sender Sky 24.

20.09 Uhr:

Nach einem mehrstündigen Verhör durch die Staatsanwaltschaft von Grosseto wird Kapitän Francesco Schettino festgenommen. Der 52-Jährige wähnt sich zuvor in einem Interview unschuldig. Seinen Seekarten zufolge hätte genug Wasser zwischen dem Luxusliner und dem Felsen sein müssen.

21. 38 Uhr:

Das Außenamt gibt bekannt, dass Kontakt mit allen Österreichern bestehe.

21.45 Uhr:

Überlebende erheben schwere Vorwürfe gegen Kapitän Schettino und seinen ersten Offizier, Ciro Ambrosio: Sie sollen das Schiff verlassen haben, bevor alle Passagiere gerettet wurden. Nach einigen Medienberichten soll Schettino schon fünf Stunden vorher an Land gewesen sei.

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Sonntag, 15. Jänner:

01.06 Uhr:

Rettungskräfte haben an Bord entdeckt.

06.54 Uhr:

Die Küstenwache fürchtet einen Untergang des Wracks.

09.44 Uhr:

Einweiterer Überlebender wird im Wrack der "Costa Concordia" gefunden.

10.36 Uhr:

Auch der erste Offizier Ciro Ambrosio wird festgenommen.

12.47 Uhr:

Die Behörden fürchten weitere sechs Tote.

13.34 Uhr:

Weitere drei Überlebende werden aus dem Wrack gerettet.

14.25 Uhr:

Experten warnen vor der Gefahr von Umweltschäden.

14.46 Uhr:

Der italienische Konsumentenschutzverband Codacons fordert die Suspendierung bzw. den Entzug der Schifffahrtslizenz der italienischen Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiber der am Freitagabend auf Grund gelaufenen Costa Concordia.

16.24 Uhr:

werden von Tauchern an Bord, im hinteren Teil des Schiffes, entdeckt. Es handelt sich um zwei ältere Männer.

23.28 Uhr:

Der Kapitän hat nach Ansicht der Reederei "Fehler" gemacht. Der inzwischen festgenommene Francesco Schettino habe Fehlentscheidungen getroffen und sich "nicht an die Verfahrensregeln gehalten", die für Notfälle gelten, teilte die Reederei Costa Crociere am Sonntag mit. Die Staatsanwaltschaft habe "schwere Vorwürfe" gegen Schettino erhoben.

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Montag, 16. Jänner:

06.41 Uhr:

Aus dem Wrack wird ein geborgen. Die Zahl der Toten steigt damit auf sechs.

10.19 Uhr:

Die Aktien der Reederei Carnival verlieren 29 Prozent.

10.34 Uhr:

Das Kreuzfahrtschiff-Unglück kostet Hannover Rück 10 Mio. Euro, wie die Versicherung bekannt gibt.

11.50 Uhr:

Nach dem Schiffsunglück werden schwere ökologische Schäden befürchtet. "Die Umweltgefahr für die Insel Giglio ist enorm. Wir müssen verhindern, dass Dieseltreibstoff aus dem Schiff fließt. Es ist dringend, wir führen einen Wettlauf gegen die Zeit", sagte der italienische Umweltminister Corrado Clini.

12.24 Uhr:

Die  Vorwürfe gegen den Kapitän  der "Costa Concordia" erhärten sich. Hunderte Zeugen, darunter Passagiere und Mitglieder der Rettungsteams, wurden vernommen. Fest stehe, dass Kapitän Francesco Schettino das Schiff verlassen habe, als sich noch viele Passagiere an Bord der Costa Concordia befanden, sagte der Oberstaatsanwalt der toskanischen Stadt Grosseto, Francesco Verusio.

13.00 Uhr:

Die 77 Österreicher, die an Bord des verunglückten Kreuzfahrtschiffes waren, könnten bald mit einer Entschädigung rechnen. Dies versicherte Eurotours, der Reiseveranstalter, bei dem 50 österreichische Passagiere die Kreuzfahrt gebucht hatten. Eurotours habe sich mit jedem der Österreicher in Verbindung gesetzt.

13.29 Uhr:

Die Reederei Costa Crociere, Betreiber der "Costa Concordia", führt das Unglück auf einen menschlichen Fehler des Kapitäns zurück. Das Schiff sei zu nahe an die Insel Giglio gefahren, vor der sich am Freitagabend das Unglück ereignet hatte.

14.01 Uhr:

Die Reederei bezifferte den durch das Unglück vor der Toskana entstandenen Schaden mit 93 Millionen Dollar (umgerechnet rund 73 Millionen Euro). "Es gibt eine Reihe weiterer Kosten, die wir jetzt nicht beziffern können, weil sie mit den Versicherungen zusammenhängen", sagte der Geschäftsführer des Kreuzfahrtunternehmens.

15.25 Uhr:

Die Suche nach möglichen weiteren Überlebenden und weiteren Opfern des Kreuzfahrtunglücks vor der Küste der Toskana ist wegen schlechten Wetters worden. Die Rettungsteams kämpfen gegen die Zeit. Nicht ausgeschlossen wird, dass die "Costa Concordia" ganz versinken könnte.

15.30 Uhr:

vor der Toskana, bei dem ihr Ehemann ums Leben kam. "Er hat mir seine Rettungsweste gegeben, weil ich nicht schwimmen kann", erzählte die Frau.

15.58 Uhr:

Nach einer Wetterbesserung haben Rettungskräfte die Suche nach möglichen weiteren Überlebenden und Opfern des Kreuzfahrtunglücks wieder aufgenommen. Die Arbeiten seien fortgesetzt worden, nachdem die Stabilität der verunglückten "Costa Concordia" überprüft worden sei, sagte Feuerwehrsprecher Luca Cari.

17.49 Uhr:

Italienische Seekarten widerlegen erste Angaben des Kapitäns der "Costa Concordia" zum Hergang des Unglücks. Auf den Karten vom Unglücksort nahe der Insel Giglio sind die Felsen, auf die das Kreuzfahrtschiff mit 4.200 Menschen an Bord - darunter auch 77 Österreich - am Freitagabend auflief, deutlich sichtbar eingezeichnet.

18.42 Uhr:

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen weitere drei Offiziere der "Costa Concordia" aufgenommen. Ihnen wird Mitverantwortung bei der Schiffskatastrophe vorgeworfen. Die Offiziere werden außerdem verdächtigt, wie Kapitän Francesco Schettino das Schiff verlassen zu haben, als sich noch viele Passagiere an Bord der "Costa Concordia" befanden.

22.45 Uhr:

Nach dem Kreuzfahrtunglück werden nach neuen Angaben der italienischen Küstenwache noch 29 Menschen vermisst. Es gebe bisher kein Lebenszeichen von 25 Passagieren und vier Crewmitgliedern, hieß es. Zuvor hatte die Polizei die Zahl der Vermissten mit mindestens 16 angegeben, darunter elf Deutsche.

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Dienstag, 17. Jänner:

0.37 Uhr:

Es sind öffentlich geworden, die den Kapitän belasten. Darin wird der schon kurz nach dem Unglück von Zeugen geäußerte Verdacht erhärtet, wonach der Kapitän zu früh von Bord ging. Ein Hafenmitarbeiter wies Schettino darin an, sich zurück auf das Schiff zu begeben.

01.26 Uhr:

Die Taucher am Wrack der havarierten "Costa Concordia" haben über die Nacht ihre Suche nach den Vermissten unterbrochen. Die italienischen Spezialkräfte setzten ihre Arbeit am Montagabend vorübergehend aus, nachdem sie noch lange mit Scheinwerfern unter Wasser nach den Vermissten des Unglücks gesucht hatten.

05.17 Uhr:

Nach neuen Angaben der italienischen Küstenwache werden noch 29 Menschen vermisst. Es gebe bisher kein Lebenszeichen von 25 Passagieren und vier Crewmitgliedern, sagte Küstenwachen-Chef Marco Brusco.

06.30 Uhr:

Aus dem Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes ist ein weiteres Todesopfer geborgen worden. Die Zahl der Toten stieg damit am Dienstag in der Früh auf sieben. Als vermisst galten am Montagabend noch 29 Menschen, darunter zehn Deutsche.

09.36 Uhr:

Im Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes wollen die Rettungsmannschaften sich mit Zugang zu versperrten Räumlichkeiten verschaffen. So sollen Taucherteams jene Teile des Wracks inspizieren, zu denen sie bisher noch nicht vordringen konnten, berichteten italienische Medien.

Katastrophe. Anweisungen der Mitarbeiter wurden nicht befolgt." So beschrieb die "Costa Concordia"-Mitarbeiterin Marie Bulgarini aus Wien ihre Erlebnisse beim Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana.

11.16 Uhr:

Die italienischen Rettungskräfte haben Medienberichte dementiert, wonach im Wrack der havarierten "Costa Concordia" eine weitere Leiche geborgen wurde. Die Zahl der Toten liege weiterhin bei sechs, sagte ein Sprecher der Küstenwache am Dienstag.

13.22 Uhr:

900 Meter lange Öl-Sperren sind rund um das vor der Toskana auf Grund gelaufene Kreuzfahrtschiff ausgelegt worden. Die Behörden befürchten nämlich, dass die rund zwei Millionen Liter Dieseltreibstoff ins Meer austreten könnten.

13.34 Uhr:

Mit einer Sammelklage wollen mehr als 70 Passagiere der "Costa Concordia" gegen die Betreibergesellschaft vorgehen. "Unser Ziel ist es, jedem Passagier eine Entschädigung von mindestens 10.000 Euro für den entstandenen materiellen Schaden, die ausgestandene Angst, die ruinierten Ferien und die ernsthaften Risiken zukommen zu lassen", erklärte der Chef des italienischen Verbraucherschutzverbands Codacons, Carlo Rienzi.

13.51 Uhr:

Aus dem Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes ist Presseberichten zufolge am Dienstag ein weiteres Todesopfer geborgen worden. Die Zahl der Toten stieg damit auf sieben.

15.38 Uhr:

Nachdem Taucher am Dienstag fünf weitere Leichen in der havarierten "Costa Concordia" gefunden haben, ist die Zahl der Todesopfer des Unglücks auf elf gestiegen, teilten die Behörden mit. Noch unklar ist die Zahl der Vermissten, die sich auf 24 belaufen sollte.

16.07 Uhr:

Die Österreicher, die an Bord des verunglückten Kreuzfahrtschiffes waren, bekommen konkrete Unterstützung für den Erhalt einer . "Unsere Kunden können schon bald mit einer Entschädigung für den entstandenen Sachschaden rechnen - egal ob sie über uns eine Reiseschutzversicherung abgeschlossen haben oder nicht", sagte Stefan Bracher, Kommunikations- und Marketingchef von Eurotours.

16.25 Uhr:

Der Kapitän Francesco Schettino hat eingeräumt, zum Zeitpunkt der Kollision des Kreuzfahrtschiffes das Kommando gehabt zu haben. Schettino äußerte sich am Dienstag in Grosseto bei einem dreistündigen Haftprüfungstermin, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

16.59 Uhr:

Die niederländische Bergungsfirma Smit Salvage soll ab dem morgigen Mittwoch mit dem Abpumpen des Treibstoffs der "Costa Concordia" beginnen. "Eine Umweltgefahr besteht jedenfalls, je früher wir mit dem Abpumpen beginnen, desto besser. Wir müssen so schnell handeln wie möglich", sagte Kees van Essen von Smit Salvage.

18.00 Uhr:

Der Kapitän Francesco Schettino soll sich einem Drogentest unterziehen. Dies teilten die Justizbehörden der toskanischen Stadt Grosseto mit, die über die Verlängerung der Untersuchungshaft für den am Samstag festgenommenen Kapitän entscheiden müssen.

19.00 Uhr:

Der US-Architekt Joseph Farcus, der die Innenarchitektur der "Costa Concordia" entworfen hat, trauert um seinen Luxusliner. "Es ist, als hätte ich einen Verwandten verloren", sagte der Architekt aus Miami.

21.18 Uhr:

Der schwer belastete Kapitän Francesco Schettino wird . Das entschied die zuständige Richterin nach einer dreistündigen Anhörung des 52-jährigen Kapitäns. Zuvor war berichtet worden, dass der Mann inhaftiert würde.

Nächste Seite: Mittwoch, 18. Jänner Mittwoch, 18. Jänner

09.30 Uhr:

Das wird veröffentlicht. Darin wird der Kapitän mehrmals augefordert, auf die "Costa Concordia" zurückzukehren und die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren. Zwar sicherte Schettino seine Hilfe zu, ergriff aber die Flucht.

10.15 Uhr:

Die Suchmannschaften haben die Suche nach weiteren Vermissten des Kreuzfahrtunglücks vor der italienischen Küste erneut unterbrochen. Messungen zufolge habe sich das havarierte Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" bewegt, erklärte ein Feuerwehrsprecher am Mittwoch früh. Es müsse geprüft werden, ob das Schiff weiter Halt habe und die Sucharbeiten fortgesetzt werden könnten. Derzeit sei es zu gefährlich, sich dem Wrack "auch nur zu nähern".