Politik

Wovon die Lockdown-Verlängerung nun wirklich abhängt

Der Impfstoff wird knapp, immer mehr wollen sich impfen lassen und der Lockdown verändert die Corona-Zahlen kaum. Nun wird die Situation analysiert.

Rene Findenig
Teilen
FFP2-Maske: Seit dem 25. Jänner 2021 ist sie beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht.
FFP2-Maske: Seit dem 25. Jänner 2021 ist sie beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht.
Johann Schwarz / SEPA.Media / picturedesk.com

Es ist eine kuriose Situation: Während die Impfbereitschaft in Österreich immer weiter steigt, wird der Corona-Impfstoff knapp, nachdem der Pharmakonzern Astra Zeneca Lieferschwierigkeiten bekannt gegeben hat und damit nur rund die Hälfte des zugesagten Impfstoffs zur Verfügung steht. Während nach dem Besprechungsmarathon der Bundesregierung mit Experten am Montag die Entscheidung über das Lockdown-Ende vertagt wurde, sucht Gesundheitsminister Rudi Anschber (Grüne) nach Auswwegen.

Völlig inakzeptabel hatte Anschober die geringeren Liefermengen bezeichnet, Europa verhandle nun "absolut einig" mit Astra Zeneca, denn man könne nicht Vorfinanzierungen genießen und dann Zusagen nicht umsetzen: "Wir wollen Transparenz, wir wollen wissen, was wurde produziert und wohin wurde geliefert. Wir wollen konkrete Zahlen und Liefermengen", so Anschober. Die Produktionsschwierigkeiten seien kurzfristig aufgetaucht, warum, das müsse auch "lückenlos" auf den Tisch gebracht werden, fordert der Gesundheitsminister.

Minister will Druck machen

Offen sei, was das für den Impfplan bedeute: Astra Zeneca wurde laut Anschober aufgefordert, bis Mittwoch eine Stellungnahme abtzugeben. Die im ersten Quartal nicht mehr möglichen Lieferungen müssten spätestens im zweiten Quartal nachgeholt werden: "Wir machen Druck mit einem Transparenzregister", so der Minister, dieses solle zeigen, ob es zu Auslieferungen komme.

1/4
Gehe zur Galerie
    <em>"Heute"</em> erklärt dir, worauf du achten musst, um sichere Produkte zu erwerben. Im Bild oben handelt es sich um eine sicher verwendbare Maske.
    "Heute" erklärt dir, worauf du achten musst, um sichere Produkte zu erwerben. Im Bild oben handelt es sich um eine sicher verwendbare Maske.
    Köhler,Ralph / Action Press / picturedesk.com

    Zur Situation in Alten- und Pflegeheimen könne der Schutz nie hundertprozentig funktionieren, da Alten- und Pflegeheime immer Bestandsteil einer Virusverbreitung seien, man könne sie nicht vollkommen abschließen, so Anschober. Die Bewohner und Bewohnerinnen seien "der vulnerabelste Teil der Gesellschaft", deswegen habe man dort zu impfen begonnen. Ziel sei, Bewohner und Mitarbeiter und die Gruppe über 80 raschest möglich zu impfen, da werde sich auch die geringere Auslieferung von Astra Zeneca nicht darauf auswirken. Die erste Runde sei beinahe durchgeimpft, spätestens Ende Februar gebe es den zweiten Stich.

    "Unser großes Fragezeichen"

    Außerhalb der Pflegeheime werde man in den kommenden Tagen den neuen Impfplan präsentieren, so der Gesundheitsminister. Verzwickt ist die Situation, dass die Coronazahlen trotz hartem Lockdown kaum verändern. FFP2-Masken und Abstand würden nicht reichen, die Coronazahlen zu senken, sagen bereits reihenweise die Experten, Anschober: "Wir haben die Woche der Analyse, wir wollen uns ganz genau ansehen, wie das funktioniert", also die Zahlen in Intensivstationen, bei Erkrankungen und bei Todesfällen beobachten.

    Letztere Zahl sei derzeit deutlich im Sinken begriffen, so Anschober. "Unser großes Fragezeichen sind die Mutationen und die Ausbreitung", warnt aber der Gesundheitsminister. Was aber zusätzlich zu Ausgangsbeschränkungen, FFP2-Pflicht und Sicherheitsabstand noch kommen könne? Das spricht momentan noch niemand aus.