Haustiere

Das gab's noch nie: Nur 1 Hund in einer Woche adoptiert

In Deutschland warnten alle vor den "Corona"-Haustieren. Nun ist dieses Phänomen auch in Wien spürbar: Nur ein Hund konnte vermittelt werden.

Christine Kaltenecker
Teilen
(Symboldbild) Unsere Tierheime sind überfüllt mit unüberlegten "Corona"-Haustieren.
(Symboldbild) Unsere Tierheime sind überfüllt mit unüberlegten "Corona"-Haustieren.
Getty Images/iStockphoto

Das Tierschutzhaus Vösendorf von Tierschutz Austria war zuvor noch die "Insel der Seeligen" und spürte von dem Corona-Haustierboom sehr wenig. Nun setzt sich dieser traurige Trend allerdings auch bei uns fort und zeigt sich daran, dass sich die Abgabeanfragen bei Hunden seit kurzem verdreifacht haben und innerhalb der letzten Vergabewoche (Mittwoch bis Sonntag) lediglich ein Hund aus dem Tierheim in Vösendorf adoptiert wurde. Das gab's noch nie!

Pandemie-Welpen zum Zeitvertreib

Immer mehr Hunde werden abgegeben oder ausgesetzt, was selbst das größte Tierheim Österreichs langsam an die Kapazitätsgrenzen bringt. Das Gros dieser zusätzlichen Hunde wurde tatsächlich als Welpe während der Pandemie angeschafft und Verhaltensauffälligkeiten durch mangelnde Kenntnis in puncto Hundeerziehung sind bei diesen Vierbeinern leider kein Einzelfall. Immer wieder wurde seitens der Tierschützer an die Bevölkerung appelliert, da man natürlich befürchtete, dass jede Corona-Lockerung zu einer Abgabe des zuvor - schnell, schnell - angeschafften Haustieres kommen kann.

Gegenmaßnahmen

Das Team von TSA setzt nun verstärkt Maßnahmen, um diesem Trend entgegenzuwirken: So wird bei den Gesprächen versucht, die Menschen vor der Abgabe entsprechend zu beraten, Trainingsmöglichkeiten und Lösungsvorschläge werden diskutiert, um eine Abgabe zu verhindern. Fruchtet dies nicht, wird stattdessen auch die Aufnahme in die sogenannte Privatvermittlung, ein kostenloses Service von TSA, angeboten. Dabei muss ein Fragebogen zum Tier ausgefüllt werden, das Tier verbleibt beim Besitzer. Sollten sich Interessenten für dieses Tier melden, wird der Kontakt weitergeleitet. So wird dem Tier ein Aufenthalt im Tierheim erspart.

Und andere Tierheime?

Auch beim Tierquartier Wien haben wir nachgefragt. Sie spüren bisher nichts von einem Einbruch in den Vermittlungen, geben aber zu bedenken, dass sie wohl eines der strengsten Vermittlungsverfahren haben und es dadurch möglicherweise auch zeitverzögert zu dem Einbruch kommen kann.