Politik

Das ist beim Klimastreik am Freitag zu beachten

Heute Redaktion
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Am Freitag demonstrieren Österreichs Schüler gegen den Klimawandel. Manche Schulen geben ihren Kindern dafür frei, andere drohen mit Strafen. "Heute" klärt (ein bisschen) auf.

Wie Schwedens neue "Pippi" Greta Thunberg (16) wollen am Freitag Schüler in 40 Ländern auf allen Kontinenten auf die Straße gehen, um fürs Klima zu demonstrieren. Am Wiener Heldenplatz soll Österreichs größte Demo steigen, bis zu 10.000 sollen kommen. Problem für Schüler: Der Demostart ist für 10 Uhr angesetzt, also in der regulären Schulzeit. Grundsätzlich gilt aber: Schüler, die demonstrieren wollen, dürfen das nur mit Genehmigung, ansonsten drohen Konsequenzen wie beim Schulschwänzen.

Und jetzt?

Herrscht Chaos. Denn jedes Bundesland entscheidet anders. Wien, Salzburg, NÖ und Vorarlberg etwa betonten in eigenen Infoschreiben, in Klimastreiks "keinen Entschuldigungsgrund" zu sehen, Kärnten und das Burgenland schon.

Heißt!

Grundsätzlich können Direktoren und Klassenvorstände Schülern im Einzelfall das "Fernbleiben aus wichtigen Gründen" gestatten. Dabei gilt: Der Klassenvorstand darf maximal einen Tag freigeben, der Schulleiter bis zu fünf. OÖ, die Steiermark und Tirol gaben deshalb keine Empfehlungen ab.

Das sollten streikende Schüler beachten
Schüler sollten sich jedenfalls mit Klassenvorstand oder Schulleiter absprechen, bevor sie demonstrieren gehen. Ansonsten droht ihnen etwa eine schlechtere Betragensnote. Außerdem gilt: Wer während seiner gesamten (!) Schulzeit an mehr als drei Tagen unentschuldigt fehlt, begeht eine Verwaltungsübertretung. Ein Fehlen am Freitag zählt dazu. Strafhöhe: bis zu 440 Euro.

Streik ganzer Klassen

In Wien gibt es Schulen, die nicht nur einzelne Schüler, sondern ganze Klassen für den Streik freistellen wollen. Eine davon: die AHS Maroltingergasse. Dort dürfen 7. und 8. Klassen am Freitag früher gehen. Andere Direktoren drohten streikwilligen Schülern mit Folgen.

Ach ja

Klassisch österreichisch: Lehrern, die eine Demo-Teilnahme erlauben, auch wenn das jeweilige Bundesland dagegen ist, drohen keine Konsequenzen.

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Das sagt der Minister

Grundsätzlich finde er es "gut", wenn Schüler für ihre politische Meinung einstehen, so Bildungsminister Faßmann (ÖVP). Ihm wäre es aber lieber, wenn sie das in der schulfreien Zeit tun würden. (mat)