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Das ist der Flüchtling, dem Kamerafrau ein Bein stel...

Heute Redaktion
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Die Bilder von der ungarischen Kamerafrau, die einem syrischen Flüchtling mit einem Kind im Arm ein Bein stellt, sorgten weltweit für Empörung. Nun ist auch die Geschichte des Vaters bekannt geworden. Er heißt Osama al-Abdelmohsen und war einst professioneller Fußballtrainer, bevor er vom Assad-Regime gefoltert wurde und vor den IS-Jihadisten fliehen musste.

Die Bilder von der ungarischen Kamerafrau, die , sorgten weltweit für Empörung. Nun ist auch die Geschichte des Vaters bekannt geworden. Er heißt Osama al-Abdelmohsen und war einst professioneller Fußballtrainer, bevor er vom Assad-Regime gefoltert wurde und vor den IS-Jihadisten fliehen musste.

Die Bilder von der niederträchtigen Aktion einer ungarischen Kamerafrau sorgten weltweit für Bestürzung und Erschütterung. Die Frau wurde von ihrem Arbeitgeber, einem ungarischen TV-Sender, inzwischen entlassen. Ihre Handlung wird wahrscheinlich auch ein rechtliches Nachspiel haben.

Aber nicht nur die Beinstellerin wurde identifiziert, auch die Geschichte ihres Opfers wurde inzwischen bekannt. Mitglieder der syrischen Community auf Facebook erkannten ihn als Osama al-Abdelmohsen. Er stammt aus der syrischen Stadt Deir ez-Zor, wo er Fußballtrainer beim Erstliga-Verein und zweifachem syrischen Meister Al-Fotuwa FC war.

Von Assad gefoltert, vom IS verfolgt

Die Geschichte a-Abdelmohsens spiegelt das Schicksal vieler syrischer Kriegsflüchtlinge wider. Er war an den ersten friedlichen Protesten gegen das Assad-Regime in Deir ez-Zor beteiligt und soll sogar eine Kundgebung mitorganisiert haben. Dafür kam er ins Gefängnis und wurde gefoltert. Wie durch ein Wunder kam er frei.

Doch wenig später brach das nächste Unheil herein: Die begann ihre Eroberung der Stadt. Deir ez-Zor ist bis zum heutigen Tag zwischen IS-Jihadisten und der regimetreuen syrischen Armee umkämpft.

Frau und Sohn blieben verletzt in der Türkei

Al-Abdelmohsen floh mit seiner Frau und seinen drei Kindern vor den Jihadisten zunächst in die benachbarte Türkei. Von dort versuchte er sich mit seinem neunjährigen Sohn in die EU durch zu schlagen. Ein älterer Sohn und seine Frau bleiben in einem Flüchtlingslager in der Türkei zurück. Sie konnten die Strapazen wegen Kriegsverletzungen nicht auf sich nehmen. "Er floh vor dem Hass und stieß auf neuen Hass", posteten viele traurig zu seiner Geschichte.

Abdelmohsens älterer Sohn bekam die Bilder mit und postete eine herzergreifenden Botschaft an seinen Vater auf Facebook:

"Du bist ein großer Mann. Du hast dein Leben und deine Ehre riskiert, um uns ein vernünftiges Leben und eine Zukunft zu gewährleisten, damit wir unsere Ausbildung beenden und beim Aufbau eines neuen Syriens helfen können. Möge Gott mir helfen, den Kopf nicht hängen zu lassen damit du stolz auf mich bist."