Politik

Das ist der Krisenfahrplan von Kanzler Kurz

Der harte Lockdown dauert seit Wochen an, die Corona-Zahlen sinken nicht, die Mutation grassiert. So will die Bundesregierung nun weiter vorgehen.

Rene Findenig
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Die Bundesregierung fährt am Montag ihren Corona-Krisenplan hoch.
Die Bundesregierung fährt am Montag ihren Corona-Krisenplan hoch.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Die Situation in Österreich ist weiter extrem angespannt. Im dritten harten Lockdown fallen die Corona-Zahlen kaum bis gar nicht. Während das Land im ersten Lockdown im Frühling 2020 zu Spitzenzeiten, nämlich am 26. März, 1.321 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnete und im zweiten Lockdown die Spitze bei 9.586 Neuinfektionen verzeichnete, war in beiden Fällen etwas anders: Jedes Mal gingen im Lockdown die Neuinfektionen sehr stark zurück.

Nun, im dritten Lockdown, scheinen die Virusausbreitung und die noch infektiöseren Mutationen des Coronavirus die Lockdown-Maßnahmen "aufzufressen". Mit 26. Dezember ging das Land in den dritten harten Komplett-Lockdown, die Zahlen pendelten sich aber stabil meist zwischen 1.500 und 2.000 täglichen Neuinfektionen ein. Rund 700 sollten es für Öffnungsschritte sein – der Lockdown wurde bereits bis 8. Feber verlängert und könnte erneut ausgeweitet werden.

Expertengespräche starten

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird deshalb am Montag die Expertengespräche zur aktuellen Corona-Lage im Land weiterführen, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Bundesregierung, den Landeshauptleuten und der Opposition. Den Start macht am Montag ein Gespräch zwischen Expertinnen und Experten und der Bundesregierung. Im Laufe des Tages werden auch die Landeshauptleute und die Opposition über die aktuelle Lage in Österreich informiert.

Entscheidung über Lockdown offen

Ziel der Bundesregierung sei, "mit den Landeshauptleuten und der Opposition den aktuellen Wissensstand der Expertinnen und Experten zur Infektionslage, den Mutationen und den darauf basierenden Prognosen zu teilen", heißt es aus dem Bundeskanzleramt. Man sehe aktuell in vielen Ländern Europas eine teilweise drastische Verschärfung der Corona-Lage. "Diese Entwicklung wird vor allem durch neue, ansteckendere Mutationen des Virus getrieben, wie zum Beispiel die Briten-Mutation", so das Kanzleramt.

Die Situation war auch ein zentrales Thema des Europäischen Rates am Donnerstag. In Österreich sei die Lage derzeit stabil und man befinde sich "im besten Drittel der EU-Staaten was die Neuinfektionen, 7-Tages-Inzidenz und die Tests betrifft". Dennoch seien die Mutationen auch bei uns bereits verbreitet. Derzeit beobachte man sehr genau, wie sich das auf das Infektionsgeschehen im Land auswirkt. "Von dieser Entwicklung hängen alle weiteren Schritte ab", heißt es. Wie es am 8. Februar weiterginge, sei noch nicht entschieden worden.

    Schwarzenbergplatz, Oper, Kärntner Straße, Heldenplatz, Mariahilferstraße - so leer sind die Straßen Wiens im dritten "harten" Lockdown.
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