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Das ist Österreichs Geheimplan für eine Lieferkatastrop

Was tun die Händler in Österreich, wenn eine Lieferkatastrophe droht? "Heute" kennt die Antwort auf diese brennende Frage. 

Tobias Kurakin
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Wenn in Österreich die Regale wegen Lieferengpässen leer werden, greift der Notfallplan im Handel. 
Wenn in Österreich die Regale wegen Lieferengpässen leer werden, greift der Notfallplan im Handel. 
Bodo Marks / dpa / picturedesk.com

Der Ukraine-Krieg und die Corona-Lage in Asien haben zuletzt in Österreich für einige Lieferverzögerungen gesorgt. Mittlerweile ist die Lage aber wieder besser geworden und die heimischen Händler müssen nicht auf ihre Notfallpläne bei einem kompletten Lieferstopp zurückgreifen. "Heute"  weiß jedoch, wie diese im Ernstfall aussehen würden.

Die Liefersituation hat sich in den letzten Wochen wieder entspannt, der Handel blickt daher mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. "Es hat sich in Österreich einfach bezahlt gemacht, dass wir sehr viel regional produzieren lassen und auch diesbezüglich einen hohen Selbstversorgungsgrad hierzulande haben", heißt es aus dem Büro von Handelsverband-Chef Rainer Will

LED-Leuchten und volle Lagerbestände 

Sollte sich die Lage aber wieder verschlechtern, weiß man beim Handel, was zu tun ist. Die Notfallpläne im Handel würden demnach darauf abzielen, wie man am besten Energie in den Läden einsparen könnte. Laut Handelsverband wäre die Umstellung auf LED-Leuchten ein wichtiger Punkt, der zurate gezogen werden kann. Auch die Suche nach anderen Lieferanten läuft ständig im Hintergrund, um auch im Falle eines Ausfalls einiger Zulieferer, wichtige Produkte dennoch zu erhalten. 

Darüber hinaus ist in diversen Krisensitzungen der Handelsvertreter ein wichtiger Diskussionspunkt, wie es gelingt, die Lager effizient zu nutzen. Die Kapazitäten eines Supermarktes wären demnach nie zu 100 Prozent ausgelastet, würde es in Krisenzeiten zu weiteren Lieferengpässen kommen, könnte man daher stets auf diese Vorräte zurückgreifen.

Derzeit geht man jedoch nicht von der Notwendigkeit aus, von diesen Maßnahmen auch Gebrauch zu machen. Selbst im Falle einer Verschlechterung der Lage in der Ukraine, die zu weiteren Lieferengpässen führen könnte, würde man sich auf die heimische Landwirtschaft und deren Produkte verlassen können. So geht man beim Handelsverband davon aus, dass die österreichischen Bäuerinnen und Bauern nun verstärkt ihre Produktion von knapp gewordenen Lebensmitteln intensiveren.

Laut der Landwirtschaftskammer hätte Österreich in einigen Bereichen schon derzeit kein Problem, sich selbst über die Runden zu bringen. Wie von der Kammer erhobene Daten zeigen, kann die österreichische Bevölkerung besonders bei tierischen Produkten auf einheimische Erzeugnisse vertrauen.

Der durchschnittliche Milchverbrauch einer Österreicherin bzw. eines Österreichers würde demnach bei 74,4 Litern im Jahr liegen. Der Selbstversorgungsgrad in diesem Bereich liegt bei 170 Prozent höher. Die Bürgerinnen und Bürger könnten also fast doppelt so viel Milch trinken, ohne hier einen Engpass zu produzieren.

Fleisch, Bier und Co. – Damit ist Österreich abgesichert 

Ebenfalls abgesichert ist die Versorgungslage bei Rinder- und Schweinefleisch. Zirka zwölf Kilogramm Rind wird hierzulande jährlich pro Kopf verputzt, der Selbstversorgungsgrad liegt dabei bei 142 Prozent. Die 36,4 Kilo Schweinefleisch, die im Schnitt gegessen werden, könnten etwa zur Gänze (Selbstversorgungsgrad 102 Prozent) produziert werden. Auch bei Käse (97 Prozent), Eiern (86 Prozent) und Geflügel (72 Prozent) kann ein Großteil des Verbrauchs durch die heimische Landwirtschaft getragen werden.

Zusätzlich dazu weisen die beliebtesten Getränke der Bevölkerung auf einen hohen Selbstversorgungsgrad auf. Die 27,7 Liter Wein (108 Prozent) und 107,1 Liter Bier (104 Prozent) können locker mit heimischen Produkten hergestellt werden. Auch der Verbrauch anderer pflanzlicher Produkte wie etwa Äpfel (94 Prozent), Getreide (87 Prozent) und Erdäpfel (83 Prozent) ist in Österreich annähernd sichergestellt.

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