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US-Diesel-Tochter leitet Insolvenzverfahren ein

In den 90ern und 2000er Jahren hatten die Hosen des italienischen Modelabels Kultstatus. In den letzten Jahren hat sich das Image geändert.

Heute Redaktion
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Noch vor einem Jahr startete Diesel-Gründer Renzo Rosso eine originelle Marketing-Aktion und flog dafür nach New York. Dort stellte der Italiener sich in einen Shop in Chinatown und verkaufte Fakes: Jeans und T-Shirts mit dem Schriftzug D-E-I-S-E-L, die aber tatsächlich von Diesel waren.

Es war ein gut gemeinter Versuch noch einen Richtungswechsel zu erzielen. „Wir nehmen uns wieder selbst auf den Arm", erklärte Rosso in New York dem Handelsblatt. Leider zu spät.

Jetzt meldete Diesel in den USA Gläubigerschutz an. Ziel des sogenannten "Chapter 11" ist es, einem Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich ohne Drängen der Gläubiger wieder aufzubauen. Diesel legte damit einen Drei-Jahres-Plan vor, indem er verstärkt auf Soziale Medien und Influencer setzen, Shops verkleinern und in günstigere Lage verlegen will. Das Unternehmen beschäftigt in den USA 380 Mitarbeiter und betreibt 28 Geschäfte.

Verantwortlich für den Bankrott macht das Unternehmen die hohen Mieten und Immobilienpreise. Wie Chief Restructuring Officer Mark Samson vor Gericht aussagte, hatte das frühere Management zu einem ungünstigen Zeitpunkt in Top-Lagen investiert. Als danach eine Preissenkung eintrat, konnte es nicht mehr davon profitieren. Seit 2008 verdient Diesel in den USA kein Geld mehr. Das Management hat in einem Zeitraum von sieben Jahren 90 Millionen Euro ausgegeben. Durch Betrüger hatte das Unternehmen noch zusätzlich 1,2 Millionen Dollar verloren. (GA)

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