Life

Das kann ein Schlafphasenwecker wirklich

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Hersteller

Fit und vital durch den ganzen Tag, nicht gebremst durch eine bleierne Müdigkeit als ständigen Begleiter: Ein Schlafphasenwecker verspricht viel, doch kann er die hohen Erwartungen erfüllen? "Heute.at" machte den Test.

Fit und vital durch den ganzen Tag, nicht gebremst durch eine bleierne Müdigkeit als ständigen Begleiter: Ein Schlafphasenwecker verspricht viel, doch kann er die hohen Erwartungen erfüllen? "Heute.at" machte den Test.

Als das Paket ankommt, habe ich gemischte Gefühle. Wie schön wäre es, auf den lästigen Klingelton meines Handys in Zukunft verzichten zu können und stattdessen sanft aus den Träumen geholt zu werden? Ich will die Erwartungen aber bewusst nicht zu hoch schrauben – zu groß wäre die Enttäuschung.
Voller Vorfreude packe ich den Wecker aus. Auffallend ist die hochwertige Verarbeitung der Materialien. Der Wecker ist schlicht und stilbewusst gehalten und passt aufs Nachtkästchen. Außer dem Gerät sind neben mehrsprachigen Erklärungen auch zwei Bänder und ein USB-Kabel im Paketumfang enthalten.

Wecken zur richtigen Zeit

Der Wecker, der von einem Österreicher erfunden und entwickelt wurde, macht sich die verschiedenen Schlafphasen zu Nutze, die jeder Mensch in der Nacht durchläuft. Es wird also ganz bewusst davon abgewichen, immer zur selben Zeit geweckt werden zu müssen.

In einigen unserer Schlafphasen ist es angenehmer geweckt zu werden, in Tiefschlafphasen allerdings äußerst ungünstig. Durch die Verbindung mit dem Körper in Form der Armbänder erkennt das Gerät, wann eine günstige Phase durchlaufen wird und läutet.

Hier kann es beispielsweise auch passieren, dass man früher als zur eigentlich eingestellten Zeit geweckt wird. Die maximale Abweichung beträgt jedoch eine halbe Stunde. Stellt man die Weckzeit also beispielsweise auf 7.00 Uhr, wird man „schlimmstenfalls“ um 6.30 Uhr geweckt.  

Ein Preis, den man gerne dafür zahlt, wenn das Aufstehen auf einmal leichter fällt als sonst. Laut dem Hersteller wird in 95 Prozent aller Fälle innerhalb der letzten Viertelstunde vor dem Klingelton eine günstige Schlafphase erreicht. Später als eingestellt läutet der Wecker klarerweise nie.

Auf der nächsten Seite gehts zum Praxistest!

Der Praxistest

Als ich den Wecker erstmals stelle, bin ich skeptisch. Um 6.00 Uhr muss er mich spätestens aus den Federn holen - keine Zeit, zu der man sich gerne auf Experimente einlässt. Ich stelle den Weckton ein. Hier kann man zwischen drei verschiedenen akustischen Signalen wählen. Ich entscheide mich für Vogelgezwitscher. Um diese Zeit erscheint mir ein Aufwachen in der Natur am entspanntesten.

Die Weckzeit lege ich mit einem kleinen Rädchen fest, das auf der Seite des Geräts angebracht ist. Die Navigation ist einfach und intuitiv. Spätestens nach dem dritten Mal einstellen kann die Bedienungsanleitung getrost zur Seite gelegt werden.

Einige Stunden später: Erstmals seit Ewigkeiten werde ich von einem anderen Ton als dem des Handys geweckt. Und siehe da: Vögelchen sind tatsächlich angenehmer als polyphone Klingeltöne. Es ist 5.50 Uhr. Zehn Minuten früher als notwendig bin ich also geweckt worden, nichtsdestotrotz fühle ich mich relativ ausgeschlafen. Ein Zufall? Ich bin neugierig geworden.

Die folgende Woche schwankt meine Weckzeit zwischen 6.30 Uhr und 7.15. Nur einmal werde ich früher als eine Viertelstunde vor der eingestellten Zeit geweckt, dreimal fünf bis zehn Minuten davor und einmal auf die Minute genau. Ich merke, dass ich mich ausgeschlafener fühle als normalerweise, das Aufstehen fällt merklich leichter, und ich habe sogar das Gefühl, als würde mich die sonst alltägliche Nachmittagsmüdigkeit nicht so schnell übermannen.

Einschlafen am Strand

Auch an Menschen mit Einschlafproblemen wurde gedacht: Der Wecker bietet verschiedene akustische Begleiter als Einschlafhilfe an. Zirpende Grillen oder Meeresrauschen stehen zur Verfügung. Wer es etwas exotischer mag, kann sich auch von Urwaldgeräuschen berieseln lassen. Sobald man eingeschlafen ist, der Wecker erkennt das durch das Armband, geht der Ton aus.

Eine weitere interessante Funktion bietet die Version mit zwei Armbändern: Die zwei dem Wecker beigelegten Bänder werden angelegt und können zwei Menschen zu unterschiedlichen Zeiten wecken. Wird Person A also beispielsweise um 7.00 Uhr geweckt, klingelt für Person der Wecker erst eine halbe Stunde später. Der Wecker geht also auf unterschiedliche Schlafphasen von Personen ein.

Preis und Fazit stehen auf der nächsten Seite!

Preis und Fazit

ist kein Schnäppchen. Die Singleversion mit einem Armband kostet 160 Euro, das Modell für Pärchen schlägt sich mit 180 Euro zu Buche.

Menschen, die morgens problemlos aus den Federn springen, werden mit einem Schlafphasenwecker keinen merklichen Vorteil erzielen. Für jene aber, die ihre Probleme haben, kann der Wecker tatsächlich die Tagesmüdigkeit reduzieren.

Keine Frage, wenn man nur vier Stunden schläft, darf man sich keine großen Veränderungen erwarten. Der Wecker ist kein Wundergerät sondern basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nach einer getesteten durchschnittlichen Schlafdauer von sieben Stunden allerdings ist ein Unterschied spürbar.