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Mega-Streik legt jetzt Italiens Tankstellen-Netz lahm

In Italien sollte Autofahrern jetzt besser nicht der Sprit ausgehen! Tankstellen-Pächter unseres Nachbarlandes stehen ab Dienstag, 19 Uhr, im Streik.

In Italien steigen jetzt die Tankstellen-Pächter gegen die Politik auf die Barrikaden: Es gibt einen 48-stündigen Proteststreik. (Archivbild)
In Italien steigen jetzt die Tankstellen-Pächter gegen die Politik auf die Barrikaden: Es gibt einen 48-stündigen Proteststreik. (Archivbild)
Luca Bruno / AP / picturedesk.com

Vorsicht, wer jetzt eine motorisierte Tour nach Italien plant, oder beruflich dort unterwegs ist. Aus Protest haben drei Gewerkschaften der Tankstellen-Pächter ihre Mitglieder dazu aufgerufen, ab Dienstag in einen 48-stündigen Streik zu treten.

Der Streik beginnt um 19 Uhr und geht bis Donnerstag zur gleichen Zeit. An Autobahntankstellen soll es ab 22 Uhr für 48 Stunden keinen Sprit mehr geben.

Die Gewerkschaften Faib, Fegica und Figisc/Anisa riefen ihre Mitglieder dazu auf, in dieser Zeit auch keine Selbstbedienung zu ermöglichen. Die Tankstellenpächter protestieren damit gegen eine "beschämende Verleumdungskampagne" sowie die ihrer Ansicht nach schlechten Maßnahmen der Regierung in der Energiekrise.

Zerwürfnis über Meloni-Kontrollen

Hintergrund des Arbeitskampfes ist das Vorgehen der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Kampf gegen den Preisanstieg bei Sprit. Unter anderem wurde der Finanzpolizei aufgetragen, Tankstellen wegen möglicherweise nicht gerechtfertigter Teuerungen zu kontrollieren.

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    Giorgia Meloni ist die Gründerin der Fratelli d’Italia und gilt als extrem rechts stehende Politikerin.
    Giorgia Meloni ist die Gründerin der Fratelli d’Italia und gilt als extrem rechts stehende Politikerin.
    ANDREAS SOLARO / AFP / picturedesk.com

    Darüber hinaus wurden die Pächter verpflichtet, neben dem an ihren Zapfsäulen verlangten Spritpreis auch den durchschnittlichen Literpreis aus ihrer Region zu veröffentlichen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen. Laut Streikaufruf bestrafen die Maßnahmen die Betreiber, helfen den Kunden aber nicht.

    Opfer einer Schmutzkampagne?

    Mehr noch als gegen die Auflagen, protestieren die Tankstellenpächter gegen öffentliche Aussagen über ihren Berufsstand. Sie sehen sich als Opfer einer Schmutzkampagne. Anfang Jänner hatten einige prominente Politiker, darunter Infrastrukturminister Matteo Salvini, behauptet, der Sprit sei aufgrund von Preisspekulation der Tankstellen gestiegen. Tatsächlich aber wurden Benzin und Diesel teurer, weil die Regierung einige Tankrabatte abschaffte.

    Hier gibt es noch Sprit

    Gänzlich angeschmiert ist man als Autofahrer bei der Suche nach einer Tankfüllung aber nicht. Weil Tankstellen zu grundlegenden Dienstleistern gehören, müssen auch während des Streiks vereinzelt Zapfhähne in Betrieb bleiben. Darüber hinaus könnten jene Tankstellen, die direkt von den Ölkonzernen betrieben werden, ebenfalls vom Streik ausgenommen bleiben.

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk