Welt

Giorgia Meloni ist lieber "Herr Ministerpräsident"

Giorgia Meloni hält nichts vom Gendern. Die neue italienische Regierungschefin verzichtet auf die weibliche Version ihres Berufstitels.

1/6
Gehe zur Galerie
    Giorgia Meloni ist die Gründerin der Fratelli d’Italia und gilt als extrem rechts stehende Politikerin.
    Giorgia Meloni ist die Gründerin der Fratelli d’Italia und gilt als extrem rechts stehende Politikerin.
    ANDREAS SOLARO / AFP / picturedesk.com

    Frau Landeshauptmann? Oder doch Frau Landeshauptfrau? Österreichs Politik kennt das Thema. Italiens gerade erst vereidigte Premierministerin Giorgia Meloni hingegen hat für die sprachliche Geschlechtertrennung nicht viel übrig. Sie nennt sich in ihrer offiziellen Kommunikation "il presidente del Consiglio", also "der Präsident des Ministerrats".

    Sie verzichtet auf die weibliche Form "la presidente del Consiglio", also "die Präsidentin des Ministerrats". Der vollständige Titel des Ministerpräsidenten in Italien lautet übrigens "Presidente del Consiglio dei ministri della Repubblica Italiana".

    Meloni bleibt damit ihrer Linie treu: Sie trat bisher auch als "Präsident" und nicht als "Präsidentin" ihrer Partei Fratelli d'Italia auf. Die Accademia della Crusca, Hüterin der italienischen Sprache und älteste Sprachgesellschaft der Welt aus dem Jahr 1583, gibt dafür ihren Segen: "Weibliche Titel sind immer legitim", sagt deren Präsident Claudio Marazzini. Man könne daher Meloni gerne mit der weibliche Form ihres Titels anreden. "Wer aber die traditionelle maskuline Form bevorzugt, darf das."

    Nicht die einzige

    Marazzini verweist darauf, dass sich Senatspräsidentin Maria Elisabetta Alberto Casellati ebenfalls "il presidente" nennen ließ. Sie ist mittlerweile Ministerin für institutionelle Reformen in Melonis Kabinett.

    "Wer behauptet, dass die Verwendung der maskulinen Form ein grammatikalischer Fehler sei, übertreibt", sagte Marazzini. "Es ist bloß eine linguistische Präferenz, wenn auch eine in der Minderheit."

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
      26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
      Denise Auer, Helmut Graf
      Mehr zum Thema