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Das musst du über das Cloud-Gaming wissen

Nicht nur auf der Gamescom war Cloud-Gaming das Thema der Stunde. Das sind die wichtigsten Aspekte, um beim neuen Game-Trend mitreden zu können.

Heute Redaktion
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Was genau ist Cloud-Gaming?

Cloud-Gaming lässt sich analog zum Video-Streaming beschreiben. In beiden Fällen wird das Medium nicht direkt von der Festplatte oder vom Laufwerk auf Computer, Konsole oder Mobilgerät abgespielt, sondern läuft auf einem Server, der in einem Rechenzentrum steht. Beim Cloud-Gaming schließt man ein Abo ab, installiert eine App oder ein Client-Programm und los gehts. Der eigene PC oder die Konsole dient nur dazu, das vom virtuellen PC berechnete Signal auf dem Bildschirm darzustellen. Man empfängt das Game also als Stream aus dem Netz.

Was brauche ich für Cloud-Gaming?

Eine ausreichend schnelle Internetverbindung ist ein Muss. Als Faustregel gilt: 10 Megabit pro Sekunde (MBit/s) für ruckelfreies Gamen in HD-Auflösung, 20 bis 50 MBit/s für das Spielen in Full HD und mindestens 50 MBit/s für 4K. Die 5G-Technologie dürfte den Durchbruch von Cloud-Gaming weiter vorantreiben.

Welche Anbieter gibt es?

In aller Munde ist zurzeit Google. Kein Wunder: Der IT-Gigant peilt mit seinem Cloud-Gaming-Dienst Stadia eine Milliardenkundschaft an und geht im November an den Start: In 14 Ländern, aber vorerst nicht in Österreich. Zudem drängen Anbieter wie der Cloud-Dienst Shadow auf den Markt. Nvidia ist mit GeForce Now derzeit für viele in der Pole Position, Sony wetteifert mit seinem Angebot PlayStation Now mit, Microsoft hat auf der Gamescom XCloud präsentiert. Weitere Dienste gibt es von Parsec, Liquidsky, Telecom oder Vortex.

Welche Vorteile bietet Cloud-Gaming?

Wer die neuesten Games in bester Auflösung spielen will, muss in neue Technik investieren. Cloud-Gaming macht das überflüssig. Dazu verschwinden Plattformgrenzen, man kann immer und überall spielen, wo es Internet gibt und nervige Updates mit Wartezeiten dürften künftig der Vergangenheit angehören. Im Optimalfall ist Cloud-Gaming schnell, praktisch, günstig und flexibel.

Welche Nachteile hat Cloud-Gaming?

Cloud-Gaming ist Online-Gaming. Das heißt: Das Spielvergnügen kann schnell vorüber sein, wenn das Internet ausfällt oder der Server streikt. Und: Ohne schnelles Internet wird Cloud-Gaming keinen Spaß machen. Zudem werden Games künftig konstant weiterentwickelt werden können, was nicht allen passt. Modder werden erst recht einen schweren Stand haben, denn direkte Eingriffe in die Spieldaten sind nicht mehr möglich.

Sterben Konsolen bald aus?

Dass Konsolen aussterben, ist eher unwahrscheinlich. Künftige Konsolen-Generationen und Cloud-Gaming werden wohl eher voneinander profitieren. Doch soll man sich jetzt eine neue Xbox oder Playstation kaufen? Über Sonys und Microsofts neue Konsolen ist nicht viel bekannt. Was sicher sein dürfte: Auch die nächste Konsolengeneration wird stark auf Onlinedienste setzen.

Was kostet ein Abo?

Was Cloud-Gaming im Monat kosten soll, ist bei vielen noch "work in progress". Google weiß mehr: Wenn Stadia für alle startet, ist das Basisangebot kostenlos. Nutzer müssen aber einzelne Spiele kaufen. Wer mehr Auflösung, Raumklang oder kostenlosen Zugang zu ausgewählten Titeln will, soll 10 Euro im Monat zahlen. 10 Euro kostet auch das Angebot von Nvidia, 17 Euro verlangt Sony bei PlayStation Now.

Fazit

Noch steckt Cloud-Gaming in den Kinderschuhen. Es gibt viele verschiedene Konzepte, was das Angebot angeht, aber noch keinen fixen Fahrplan. Am besten selber ausprobieren, welcher Dienst für das eigene Bedürfnis Sinn macht – und die Entwicklung des Trends aufmerksam weiterverfolgen. (str)