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Das Original vom Strand

Heute Redaktion
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Sie verkörperten einen neuen Lebensstil und machten ihre Besitzer jünger, die Buggies der Sechziger- und Siebzigerjahre. Der neue Trend kam damals aus den USA und wurde von einem Mann und seinem Produkt massgeblich beeinflusst: von Bruce Meyers und seinem Meyers Manx.

Sie verkörperten einen neuen Lebensstil und machten ihre Besitzer jünger, die Buggies der Sechziger- und Siebzigerjahre. Der neue Trend kam damals aus den USA und wurde von einem Mann und seinem Produkt maßgeblich beeinflusst: von Bruce Meyers und seinem Meyers Manx.
Irgendwo zwischen Kalifornien und Mexiko, wo es zwar kaum Strassen, aber umso mehr Sand gibt, reifte bei Freizeitsportlern nach dem Zweiten Weltkrieg die Idee, dass es doch Alternativen zu den schweren 4x4-Geländewagen geben müsse, um sich in den Dünen schneller fortbewegen zu können. Man nahm also das Fahrgestell einer ausgemusterten Limousine, verzichtete auf Karosserie und andere gewichtsfördernde Komfortelemente, montierte hinten dicke Räder, und fertig war der "Dune Buggy".

Bald erkannte man, dass die Käferplattform eine überlegene Alternative zu den schweren V8-Konstrukten mit Starrachsen und Frontmotor war. Der Heckmotor sicherte die Traktion, die vier einzeln aufgehängten Räder stellten den Kontakt zum Boden sicher, und ohne Karosserie war ein Käferchassis auch sehr leicht.

Es entstanden einige VW-basierte Buggies, die entweder ganz ohne oder mit einer Aluminium-Karosserie daherkamen, nur selten ästhetisch überzeugten und mit Ausnahme von Modellen wie dem EMPI Sportster oder dem EMPI Burro Einzelstücke blieben.

Techniker und Schöngeist

Bruce F. Meyers, geboren 1926 in Los Angeles, war in dieser Szene zu Hause. Er verbrachte seine Zeit mit Surfen, Beach Partys und einem Kunststudium. Auch Bruce, der bereits mit dem Bauen von Polyesterbooten Erfahrungen gesammelt hatte, erkannte die Qualitäten des Käfer-Fahrgestells. Als künstlerisch begabter Mensch wollte er aber ein schmuckes Gefährt kreieren.

Und so begann er zu zeichnen und darüber nachzudenken, wie man mit der Käfermechanik und einem Kunststoff-Monocoque einen ästhetisch überzeugenden Buggy bauen könne. Dabei liess er sich von den damals populären Disney-Comics beeinflussen.

Der erste Wurf mit Monocoque

Es entstand der erste Meyers Manx Dune Buggy. Die selbsttragend ausgelegte Kunststoff-Karosserie war für den Geländeeinsatz optimiert und gleichzeitig elegant und zeitlos gelungen.

Meyers nannte seinen Buggy "Manx". Der Katzenart gleichen Namens, gezüchtet auf der Isle of Man, fehlt der Schwanz, und ihre Hinterbeine sind ähnlich wie bei einem Kaninchen stärker ausgebildet als die Vorderbeine. Diese Charakteristiken hatte auch Meyers Buggy, und so entstand das Markenzeichen mit der Katze im Emblem.

985 Dollar kostete der Bausatz. Das war fast doppelt so viel, wie ein EMPI Burro kostete, und dabei gelang es Meyers noch nicht einmal, damit Geld zu verdienen.

Weniger ist mehr

Nach 12 gefertigten und mit Verlust verkauften Monocoque-Buggies setzte sich der Konstrukteur nochmals ans Zeichenbrett und vereinfachte seinen Entwurf so, dass sich seine Karosserie mit einer verkürzten Käferplattform vereinen ließ. Das Ergebnis war ein deutlich einfacherer Bausatz, den Meyers nun für 535 Dollar verkaufen konnte, was ihm eine Marge von 200 bis 300 Dollar pro Kit einbrachte.

Alles, was ein Käufer noch brauchte, waren ein ausgemusterter oder verunfallter Käfer und etwas Bastlergeschick sowie ein paar Wochenenden Zeit, und fertig war der Dune Buggy. Reich wurde Meyers nicht mit dem Buggy. Er verkaufte zwar über 5.000 Stück, die Konkurrenz, die sein Produkt nachahmte, aber Hunderttausende.

Weitere Informationen und Bilder zum Meyers Manx Buggy gibt es auf .