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Das passiert, wenn du das Ladekabel am Strom lässt

Viele von uns lassen das Handy-Ladekabel in der Steckdose, wenn das Handy aufgeladen ist. Was dabei passieren kann und ob das gefährlich ist.

Rene Findenig
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Ist das Smartphone voll geladen, sollte das Kabel aus der Steckdose. Warum, das verrät dir "Heute".
Ist das Smartphone voll geladen, sollte das Kabel aus der Steckdose. Warum, das verrät dir "Heute".
Getty Images/iStockphoto

Wer kennt es nicht: Man lässt das Handy-Ladegerät samt Kabel einfach dauerhaft an einer Steckdose stecken und stöpselt das Smartphone einfach immer wieder an, wenn man es gerade laden will. Deswegen lassen viele Österreicher das Ladegerät einfach am Strom hängen, etwa am Bett-Beistelltisch, im Heim-Büro, neben dem Sofa oder irgendwo anders, wo gerade eine Steckdose frei ist. Praktisch, oder? Das Handy muss schließlich meist täglich geladen werden.

Doch manche Nutzer im Netz behaupten, dass das viel Strom verbraucht und sogar gefährlich sein kann. Was steckt dahinter? Ein erster Hinweis darauf, dass etwas passiert, wenn das Ladegerät ohne Smartphone am Strom hängt ist, dass es fühlbar warm wird. Um aber zu verstehen, was genau passiert, muss man erst einmal verstehen, was ein Ladegerät genau ist. In dessen Innerem gibt es einen Transformator. Dieser wandelt Strom aus der Steckdose so um, dass er das gekoppelte Smartphone nicht beschädigt.

Ab wann es richtig teuer werden kann

Der Transformator sorgt dabei für "Leerlaufstrom", was bedeutet, dass immer eine geringe Strommenge fließt – egal ob ein Smartphone angehängt ist oder nicht. Das Ladekabel verbraucht also schon einmal Strom, wenn es ständig an der Steckdose hängt. Ein Kostenfaktor? Ja. Ältere Ladegeräte sorgten für zusätzliche Stromkosten von rund zwölf Euro pro Jahrrechnen Experten aus. Neuere Technik ist aber moderner. Zwar gibt es noch immer Modelle mit einem ähnlich hohen Verbrauch, bei vielen Geräten kostet der Dauerleerlauf aber nur mehr rund ein Euro pro Jahr.

Doch auch das kann sich letztlich summieren: Hängen mehrere Ladegeräte in einem Haushalt im Leerlauf, steigern sich die Kosten. Übrigens: In jeder Wohnung und in jedem Haus gibt es auch andere, viel stärkere Stromfresser im Leerlauf. Und die fallen dann so richtig heftig aus. Eine Mikrowelle etwa macht rund sechs Euro Zusatzkosten im Jahr aus, ein Router 18 Euro. Richtig große Strom- und Kostenfresser sind Receiver (rund 23 Euro pro Jahr), Drucker, Monitore und PCs (ebenfalls je 23 Euro pro Jahr), LCD-Fernseher (32 Euro pro Jahr) und Stereoanlagen (35 Euro pro Jahr).

Und kann das auch gefährlich werden?

Deshalb raten Profis dazu, sich abschaltbare Steckdosen zuzulegen, an denen diese Geräte gekoppelt werden. Dabei lässt sich je nach vorhandener Technik richtig viel Geld sparen. Doch zurück zu unserem Ladekabel: Neben den Kosten steht die Frage, ob ein ständiges Steckenlassen gefährlich sein kann. Dazu zurück zum Wärme-Effekt. Ist das Ladegerät im Leerlauf, kann der Strom nirgends hinfließen. Der Strom wird deshalb in Wärmeenergie verwandelt, das Ladegerät wird warm bis heiß. Zusätzlich kommt es auf die Qualität des Kabels an.

Bei schlecht isolierten Ladekabeln kann der Leerlaufstrom zu Kriechstrom werden. Das bedeutet, dass Strom an der Oberfläche des Isoliermaterials entlangfließen kann. Das betrifft nicht nur Billigteile von Drittanbietern: Auch Apple kämpfte in der Vergangenheit mit diesem Problem. Die Folge: Es kann kleine Stromstöße geben. Sind Kabel aber wasserabweisend oder speziell isoliert und nicht beschädigt, geht auch beim dauerhaften Betrieb keine Gefahr von ihnen aus. Billigteile können dagegen überhitzen und sogar zu brennen beginnen. Fazit: Besser das Kabel abstecken, wenn es nicht gebraucht wird.

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