Coronavirus

Das rät der Kanzler jetzt Corona-Leugnern

Im Gespräch mit Star-Journalistin Corinna Milborn sprach Kanzler Kurz über den bevorstehenden Lockdown.

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
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Am Abend vor dem harten Lockdown in Österreich stellt sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im "Corona-Bürgerforum" auf Puls24 mit Infochefin Corinna Milborn Fragen aus der Bevölkerung.

Der Kanzler über…

Die Mehrbelastung der Frauen durch Home Office und Home Schooling und damit eventuell verbundene Rückschritte im Frauenbild: "Diese Entwicklung darf es nicht geben. Wir haben einen langen Weg in Richtung Gleichberechtigung hinter uns. Wenn es solche Entwicklungen gibt, muss man ganz massiv gegensteuern. Leider tragen noch immer Frauen die meiste Last in der Familie. Die Männer müssen mehr und mehr ihren Beitrag leisten. Wir setzen hier an verschiedenen Stellen an, etwa bei Frauenquoten in Aufsichtsräten oder Bildungsmaßnahmen für junge Frauen."

Die Zukunft der Schulen nach dem Lockdown: "Überall in Europa wird dasselbe versucht: Klassen ausdünnen wenn nötig, Masken, auch wenn sie eine Belastung darstellen, und Massentests. Wir wollen insbesondere auch Lehrer testen, um eine möglichst sichere Schule zu schaffen."

Corona-Leugner und Skeptiker: "Wir haben Meinungsfreiheit in Österreich. Und natürlich können Menschen zu Corona sagen, was sie denken. Ähnlich ist es auch in der Wissenschaft. Da gibt es viele Studien, die sich gegenseitig widersprechen. Lange wurde behauptet, Kinder würden sich gar nicht anstecken. Jetzt wissen wir das Gegenteil. Forscher sagten auch, man stecke sich nur ein, wenn man 15 Minuten engen Kontakt hat. Andere sind der Ansicht, dass es über Aerosole auch schneller möglich ist. Das können – und wollen – wir als Regierung nicht steuern. Es gibt alle möglichen Verschwörungstheorien, die gerade kursieren. Ich kann nur sagen: Wer nicht daran glaubt, dem empfehle ich, mit Ärzten zu sprechen oder mit Pflegern und sich zu erkundigen, was in den Spitälern gerade los ist."

Wirtschaftshilfen: "Die kleinen Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Die werden am stärksten unterstützt. Große Unternehmen bekommen deutlich weniger von ihrem Ausfall ersetzt als Kleine. Es gibt einen Deckel von 800.000 Euro. Und die Konzerne haben Ausfälle von Millionen Euro, die sie nicht ersetzt bekommen. Wir sind in Europa das Land mit den großzügigsten Wirtschaftshilfen unter den EU-Mitgliedsstaaten."

Warum es keine Abhol-Services im Handel gibt: "Das hätte ich gerne gemacht, aber es ist rechtlich schwierig mit der Ausgangsbeschränkung. Weil die ja vorsieht, dass man das Haus nur aus bestimmten Gründen verlassen darf. Was möglich ist: Die Zustellung, also der Versand. In der Gastronomie ist das anders, weil es um Lebensmittel geht."

Die Kommunikation der Regierung: "Es ist eine massive Herausforderung. Wenn alles so leicht zu planen wäre, dann wäre ich dankbar. Denn dann wäre mein Job wesentlich einfacher. Es lässt sich oft nicht so leicht berechnen, wie sich die Zahlen entwickeln. Die Dinge sind leider oft nicht so planbar."

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